A powerful new understanding of global currency trends, including the rise of the Chinese yuanAt first glance, the history of the modern global economy seems to support the long-held view that the currency of the world's leading power invariably dominates international trade and finance. But in How Global Currencies Work, three noted economists
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.10.2017Der Dollar ist nicht allein
Kritik am Konzept der Hegemonialwährung
Eine traditionelle Form der Geschichtsschreibung geht so: Vom 19. Jahrhundert bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein war das Pfund Sterling die wichtigste Währung der Welt, weil das Britische Weltreich in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht die Welt dominierte und der Finanzplatz London schon damals der am weitesten entwickelte Finanzplatz der Welt war. Das erhebliche Vertrauen in das Pfund lässt sich auch an der Tatsache erkennen, dass Großbritannien innerhalb des Goldstandards nur sehr wenig Gold halten musste und gleichzeitig die wichtigste Währung besaß.
Die Herrschaft des Pfunds ging mit den Weltkriegen und dem politischen, militärischen und wirtschaftlichen Aufschwung der Vereinigten Staaten zu Ende. Seitdem dominiert der Dollar die internationalen Ströme und weite Teile der Weltwirtschaft. In einer aktuellen Arbeit zeigt die Harvard-Ökonomin Gita Gopinath empirisch, wie sich Änderungen des Dollar-Wechselkurses auf die Handelsströme in der gesamten Welt auswirken. Nach dieser traditionellen Sicht könnte der Dollar eines Tages vom Yuan (Renminbi) abgelöst werden, sobald China die Vereinigten Staaten als Führungsmacht in der Welt abgelöst hat.
Diese traditionelle Sicht ist verbreitet. Aber sie ist, jedenfalls nach Auffassung des bekannten Ökonomen und Währungshistorikers Barry Eichengreen, falsch. Eichengreen versucht in einem zusammen mit zwei Mitarbeitern verfassten Buch zu zeigen, dass sich die traditionelle Sicht weder auf ein schlüssiges theoretisches noch auf ein überzeugendes empirisches Fundament stützen lässt. Eichengreen bestreitet zum einen, dass in der Hochzeit des Britischen Weltreichs das Pfund tatsächlich die Währungswelt überragt hatte. Und er hält es für denkbar, dass sich im Laufe der Zeit neben dem Dollar eine kleine Zahl anderer Währungen etablieren kann, die zusammen mit der amerikanischen Währung die internationalen Finanzmärkte dominieren werden.
gb.
Barry Eichengreen, Arnaud Mehl & Livia Chitu: How Global Currencies Work. Princeton University Press. Princeton 2017. 250 Seiten. 32,95 Dollar
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Kritik am Konzept der Hegemonialwährung
Eine traditionelle Form der Geschichtsschreibung geht so: Vom 19. Jahrhundert bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein war das Pfund Sterling die wichtigste Währung der Welt, weil das Britische Weltreich in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht die Welt dominierte und der Finanzplatz London schon damals der am weitesten entwickelte Finanzplatz der Welt war. Das erhebliche Vertrauen in das Pfund lässt sich auch an der Tatsache erkennen, dass Großbritannien innerhalb des Goldstandards nur sehr wenig Gold halten musste und gleichzeitig die wichtigste Währung besaß.
Die Herrschaft des Pfunds ging mit den Weltkriegen und dem politischen, militärischen und wirtschaftlichen Aufschwung der Vereinigten Staaten zu Ende. Seitdem dominiert der Dollar die internationalen Ströme und weite Teile der Weltwirtschaft. In einer aktuellen Arbeit zeigt die Harvard-Ökonomin Gita Gopinath empirisch, wie sich Änderungen des Dollar-Wechselkurses auf die Handelsströme in der gesamten Welt auswirken. Nach dieser traditionellen Sicht könnte der Dollar eines Tages vom Yuan (Renminbi) abgelöst werden, sobald China die Vereinigten Staaten als Führungsmacht in der Welt abgelöst hat.
Diese traditionelle Sicht ist verbreitet. Aber sie ist, jedenfalls nach Auffassung des bekannten Ökonomen und Währungshistorikers Barry Eichengreen, falsch. Eichengreen versucht in einem zusammen mit zwei Mitarbeitern verfassten Buch zu zeigen, dass sich die traditionelle Sicht weder auf ein schlüssiges theoretisches noch auf ein überzeugendes empirisches Fundament stützen lässt. Eichengreen bestreitet zum einen, dass in der Hochzeit des Britischen Weltreichs das Pfund tatsächlich die Währungswelt überragt hatte. Und er hält es für denkbar, dass sich im Laufe der Zeit neben dem Dollar eine kleine Zahl anderer Währungen etablieren kann, die zusammen mit der amerikanischen Währung die internationalen Finanzmärkte dominieren werden.
gb.
Barry Eichengreen, Arnaud Mehl & Livia Chitu: How Global Currencies Work. Princeton University Press. Princeton 2017. 250 Seiten. 32,95 Dollar
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"This book will come to be known as the one that challenged the old, winner-takes-all view of international currency competition and established the new view. Barry Eichengreen and his coauthors present thorough and telling evidence that the historical reality is that multiple currencies play consequential roles in international trade and finance--and that lock-in effects and persistence are not as strong as traditionally assumed. In short, this a must-read for all economists interested in international macroeconomics and finance."--Richard Baldwin, Graduate Institute of International and Development Studies, Geneva