OFFEN, UNBESCHWERT UND SELBSTBEWUSST
Das ultimative Sachbuch zu Sex und Identität _
Wie fühlt es sich an, zum ersten Mal in ein Mädchen verliebt zu sein, wenn man selbst ein Mädchen ist? Und was passiert dann? Wie findet man andere schwule Jungs? Kann sich deine Geschlechtsidentität von deinem biologischen Geschlecht unterscheiden? Mit über hundert Originalbeiträgen von lesbischen, schwulen, bi- und transsexuellen Jugendlichen, die ein unendliches Spektrum sexueller Identitäten repräsentieren.
WORAUF WARTET IHR NOCH - LIEBT EUCH!
_ WARNING: Honestly explicit in parts!
Dieses Buch räumt auf mit Klischees und wahnwitzigen Irrtümern über Liebe und Sex jenseits von hetero und sagt ehrlich, was wirklich Sache ist. Es ist ein Buch für außergewöhnliche, einzigartige und total normale Leute wie dich, mich, deine beste Freundin und ihren Cousin.
Das ultimative Sachbuch zu Sex und Identität _
Wie fühlt es sich an, zum ersten Mal in ein Mädchen verliebt zu sein, wenn man selbst ein Mädchen ist? Und was passiert dann? Wie findet man andere schwule Jungs? Kann sich deine Geschlechtsidentität von deinem biologischen Geschlecht unterscheiden? Mit über hundert Originalbeiträgen von lesbischen, schwulen, bi- und transsexuellen Jugendlichen, die ein unendliches Spektrum sexueller Identitäten repräsentieren.
WORAUF WARTET IHR NOCH - LIEBT EUCH!
_ WARNING: Honestly explicit in parts!
Dieses Buch räumt auf mit Klischees und wahnwitzigen Irrtümern über Liebe und Sex jenseits von hetero und sagt ehrlich, was wirklich Sache ist. Es ist ein Buch für außergewöhnliche, einzigartige und total normale Leute wie dich, mich, deine beste Freundin und ihren Cousin.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.08.2015Dieses Buch
ist schwul
Über Homo- und Transsexualität zu sprechen, scheint
noch immer schwer zu sein. Ein Brite zeigt, wie es geht
VON KATHRIN ZINKANT
Titel von Büchern, die aus dem Englischen übersetzt wurden, sind ein stetes Ärgernis. Wenn der deutsche Titel gar noch ein englischer ist, aber nicht der des Originals, fragt man sich, was in Verlagsköpfen so vor sich geht. Im Fall von How to be gay mag die wachsende Beliebtheit von Gebrauchsanweisungen entscheidend gewesen sein. Dabei handelt es sich bei diesem Sachbuch des britischen Autors James Dawson bestimmt nicht um eine Anleitung zur Homosexualität.
Klar, es geht darin auch um die Details von schwulem und lesbischem Sex. Dawson, selbst schwul , informiert hier einigermaßen gründlich – gibt Tipps, wie es zwischen Männern funktioniert, durch die „Hintertür“, wie er sagt. Lässt eine Lesbe über Strap-Ons und eine Transsexuelle darüber sprechen, was sie von Fetisch-Anzeigen in einschlägigen Magazinen hält. Das mag in dieser Offenheit verwirrend wirken – für Teenager und junge Erwachsene, an die sich das Buch richtet. Auch für Eltern, die womöglich nicht mal über heterosexuelle Liebe richtig aufgeklärt wurden.
Aber selbst in den expliziten Passagen ist klar, dass dieses Buch zuallererst eines über Gefühle ist. Über Liebe, Angst, Unsicherheit, über Glück und Selbstbewusstsein. Darüber, etwas zu empfinden, das in den Augen anderer unnatürlich, falsch und krank ist – obwohl es sich richtig anfühlt. Darüber, in einer hochgradig sexualisierten Welt nicht offen mit dem eigenen Verlangen umgehen zu dürfen, aus Furcht vor Ablehnung oder sogar Gewalt. Das Buch ist da auch eine Lektion in gesellschaftskritischem Denken. Dawson befasst sich mit Klischees, Etiketten, mit Homophobie und den Religionen, die für viele Schwule, Lesben und Transsexuelle eine unüberwindbare Hürde darstellen. Und natürlich geht es um Familie. Für die meisten Jugendlichen, ob hetero, homo, bi oder trans, bleibt sie eine wichtige moralische Instanz. Was also würden die Eltern bloß sagen – und denken? Der Gesichtsverlust gegenüber Vater und Mutter ist selbst in Ländern, in denen Homo- und Transsexualität toleriert werden, einer der häufigsten Gründe, dass sich die Betreffenden nicht outen. Dawson macht jedoch klar, wie wichtig dieser Schritt in die eigene Freiheit ist.
Für alle, die vor diesem Schritt stehen, würde man sich wünschen, dass Dawson einfach mitkäme und die Sache mit seiner selbstironischen und ungemein reflektierten Art in die Hand nehme. Aber der Schritt ist so persönlich, dass selbst das Buch dazu nur motivieren kann. Eine Anleitung gibt es eben nicht. Vielleicht ist Dawsons Buch gut als Geschenk für andere geeignet. Für jene Menschen, an denen Lesben, Schwule und Transsexuelle zu scheitern drohen. Ein Geschenk für Eltern, Lehrer, Mitschüler oder -studenten, für Kirchenvertreter oder Fußballtrainer, in deren Kopf nicht hinein will, dass die Vielfalt der Sexualität eine fundamentale Eigenschaft der Natur ist. Und die keine Vorstellung haben, was das bedeutet – schwul sein. Dieses Buch gibt eine Antwort. Auf Englisch heißt es passenderweise „This book is gay“. Dieses Buch ist schwul. (Für junge Erwachsene)
James Dawson: How to be gay. Aus dem Englischen von Volker Oldenburg. Fischer 2015. 304 Seiten, 9,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
ist schwul
Über Homo- und Transsexualität zu sprechen, scheint
noch immer schwer zu sein. Ein Brite zeigt, wie es geht
VON KATHRIN ZINKANT
Titel von Büchern, die aus dem Englischen übersetzt wurden, sind ein stetes Ärgernis. Wenn der deutsche Titel gar noch ein englischer ist, aber nicht der des Originals, fragt man sich, was in Verlagsköpfen so vor sich geht. Im Fall von How to be gay mag die wachsende Beliebtheit von Gebrauchsanweisungen entscheidend gewesen sein. Dabei handelt es sich bei diesem Sachbuch des britischen Autors James Dawson bestimmt nicht um eine Anleitung zur Homosexualität.
Klar, es geht darin auch um die Details von schwulem und lesbischem Sex. Dawson, selbst schwul , informiert hier einigermaßen gründlich – gibt Tipps, wie es zwischen Männern funktioniert, durch die „Hintertür“, wie er sagt. Lässt eine Lesbe über Strap-Ons und eine Transsexuelle darüber sprechen, was sie von Fetisch-Anzeigen in einschlägigen Magazinen hält. Das mag in dieser Offenheit verwirrend wirken – für Teenager und junge Erwachsene, an die sich das Buch richtet. Auch für Eltern, die womöglich nicht mal über heterosexuelle Liebe richtig aufgeklärt wurden.
Aber selbst in den expliziten Passagen ist klar, dass dieses Buch zuallererst eines über Gefühle ist. Über Liebe, Angst, Unsicherheit, über Glück und Selbstbewusstsein. Darüber, etwas zu empfinden, das in den Augen anderer unnatürlich, falsch und krank ist – obwohl es sich richtig anfühlt. Darüber, in einer hochgradig sexualisierten Welt nicht offen mit dem eigenen Verlangen umgehen zu dürfen, aus Furcht vor Ablehnung oder sogar Gewalt. Das Buch ist da auch eine Lektion in gesellschaftskritischem Denken. Dawson befasst sich mit Klischees, Etiketten, mit Homophobie und den Religionen, die für viele Schwule, Lesben und Transsexuelle eine unüberwindbare Hürde darstellen. Und natürlich geht es um Familie. Für die meisten Jugendlichen, ob hetero, homo, bi oder trans, bleibt sie eine wichtige moralische Instanz. Was also würden die Eltern bloß sagen – und denken? Der Gesichtsverlust gegenüber Vater und Mutter ist selbst in Ländern, in denen Homo- und Transsexualität toleriert werden, einer der häufigsten Gründe, dass sich die Betreffenden nicht outen. Dawson macht jedoch klar, wie wichtig dieser Schritt in die eigene Freiheit ist.
Für alle, die vor diesem Schritt stehen, würde man sich wünschen, dass Dawson einfach mitkäme und die Sache mit seiner selbstironischen und ungemein reflektierten Art in die Hand nehme. Aber der Schritt ist so persönlich, dass selbst das Buch dazu nur motivieren kann. Eine Anleitung gibt es eben nicht. Vielleicht ist Dawsons Buch gut als Geschenk für andere geeignet. Für jene Menschen, an denen Lesben, Schwule und Transsexuelle zu scheitern drohen. Ein Geschenk für Eltern, Lehrer, Mitschüler oder -studenten, für Kirchenvertreter oder Fußballtrainer, in deren Kopf nicht hinein will, dass die Vielfalt der Sexualität eine fundamentale Eigenschaft der Natur ist. Und die keine Vorstellung haben, was das bedeutet – schwul sein. Dieses Buch gibt eine Antwort. Auf Englisch heißt es passenderweise „This book is gay“. Dieses Buch ist schwul. (Für junge Erwachsene)
James Dawson: How to be gay. Aus dem Englischen von Volker Oldenburg. Fischer 2015. 304 Seiten, 9,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Kathrin Zinkant wundert sich ein wenig, über die Entscheidung des Fischer Verlags, den Titel von James Dawsons "This book is gay" für den deutschen Markt in "How to be gay" zu ändern: Das klingt für sie nach Gebrauchsanweisung und will nicht so recht zu diesem Buch passen. Dawson klärt nämlich vornehmlich auf, so Zinkant, beschreibt Sexpraktiken, Gefühle, Sorgen, Lebensweisen und Familienkonzepte für Menschen, "ob hetero, homo, bi oder trans", die sich mit dem Thema verschiedener Sexualitäten auseinandersetzen wollen oder sollten. Lob geht an Dawson auch für seine "selbstironische und ungemein reflektierte Art".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Das Buch sollte fast schon zu einer Pflichtlektüre werden, damit die Welt versteht, dass Liebe Liebe ist und Menschen Menschen sind. Mara Richter Wonderful Books Blog