Schon Ende April 1945 erreichten Truppen der 1. kanadischen Armee Hude. Auf größeren Widerstand von deutschen Wehrmachtsverbänden stießen sie nicht. Dennoch forderten einzelne Kämpfe und Gefechte bei der Einnahme Hudes noch Todesopfer.Augenzeugenberichte aus Hude und den umliegenden Bauerschaften geben Szenen des Kriegsendes und der Besetzung wieder. Die Sorge um die eigene Sicherheit und die Angst vor Kampfhandlungen, Gewalttaten und Plünderungen bestimmte das Verhalten der Menschen und veranlasste sie, alles was auf eine Nähe zum Nationalsozialismus verweisen konnte, zu entfernen.Die vorliegende Darstellung der Geschichte einer Gemeinde in Nordwestdeutschland in den Jahren 1945-1948 versucht, Kontinuitäten und Brüche, Neubeginn und Rückkehrbewegungen in Lebensumständen und ihre politischen und praktischen Gestaltungen in den Blick zu nehmen. Das Verhältnis von Unordnung und Ordnung, das aus diesem Krieg entstand, betraf unmittelbar die Gegenwart nach Kriegsende und machte ihre Unübersichtlichkeit und das Fehlen von Gewissheiten ebenso aus wie es ihren Übergangscharakter prägte.