Was historische Romane angeht, bin ich ja noch relativ unbeleckt. Als die große History-Welle kam, bei der jede/r Autor/in auf die Idee kam, das Buch nach der Protagonistin zu benennen (Die Kastellatin, Die Pestheilerin, Die Goldschmiedin etc. pp), hab ich mich schlichtweg geweigert, weil mir schon
alleine das mit den immergleichen Titeln tierisch auf den Zeiger ging.
Irgendwann hab’ ich dann…mehrWas historische Romane angeht, bin ich ja noch relativ unbeleckt. Als die große History-Welle kam, bei der jede/r Autor/in auf die Idee kam, das Buch nach der Protagonistin zu benennen (Die Kastellatin, Die Pestheilerin, Die Goldschmiedin etc. pp), hab ich mich schlichtweg geweigert, weil mir schon alleine das mit den immergleichen Titeln tierisch auf den Zeiger ging.
Irgendwann hab’ ich dann bei einem recht günstigen Angebot von Die Tochter der Salzsieders von Ulrike Schweikert zugegriffen (zwar ist auch hier die Hauptprotagonistin Namensgeberin für den Titel, aber die Mischung aus History und Krimi hat mir sehr gut gefallen. Trotzdem hat’s ziemlich lang gedauert, bis mich der Klappentext eines historischen Romans wieder richtig hat fesseln können und das war bei den Medici-Chroniken defintiv der Fall: auch hier kommen zum historischen Hintergrund Anteile verschiedener anderer Genre dazu: ein bisschen Liebesgeschichte, viele Intrigen, Mord und Totschlag, entsprechend ein bisschen Äktschn, alles vorhanden.
Der Hauptprotagonist Sandro war mir auf Anhieb supersympathisch und es hat Spaß gemacht, seinen Werdegang in Florenz bei den Medici mitzuverfolgen. Ich fand es toll, wie der Autor reale Personen, Geschehnisse und Örtlichkeiten mit Fiktion vereint hat. Mir als – wie bereits oben erwähnt – Laie was Geschichtliches angeht – ist zwar nicht aufgefallen, was denn nun Realität und was Fiktion ist, aber ich wurde bestens unterhalten und das ist die Hauptsache (an dieser Stelle wurde mir das Nachwort wärmstens ans Herz gelegt). Dass man bei dieser Gelegenheit noch das ein oder andere Wissen mitnimmt, ist ein super Bonus und spornt den ein oder anderen vielleicht an, sich ein bisschen Hintergrundwissen anzueignen. Ich werde zumindest versuchen, in den nächsten Tagen ein bisschen was im Internet zu recherchieren, um auf den 2. Teil Der Pate von Florenz besser vorbereitet zu sein (und werde wohl im Nachhinein das ein oder andere Aha-Erlebnis haben ).
Ein weiterer Faktor, warum ich nicht unbedingt zu den glühenden Anhängern historischer Romane gehöre, ist die oftmals benutzte Sprache. Natürlich sollte diese der damaligen Zeit einigermaßen angepasst sein, jedoch hemmt dies meist den Redefluss und das stört mich immens. Hier fiel mir positiv auf, dass zwar kein alltägliches Deutsch benutzt wurde, die Sprache jedoch auch nicht allzu „alt“ herüberkam – dies mag daran liegen, dass primär Jugendliche zur Zielgruppe gehören – mir egal, ich habe mich sehr darüber gefreut und sehe entsprechend gespannt dem 2. Teil entgegen, der ganz sicher nicht mehr allzulange auf dem SuB ausharren muss!
Summa sumarum für mich die ideale Mischung aus History, Krimi, Liebesgeschichte und Polit-Roman und daher volle Punktzahl!