Paul Schuster, geboren 1930 in Hermannstadt / Siebenbürgen (rumänisch: Sibiu / Transsilvania); mit 19 "erste Emigration" nach Bukarest. Der ursprünglich zweibändige, unvollendet gebliebene Roman "Fünf Liter Zuika", 1968 als erstes Werk eines deutschen Schriftstellers aus Rumänien im Westen auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt, konnte in Rumänien nicht abgeschlossen werden. Die Arbeit am dritten Band ist erst nach dem Umzug möglich geworden.
Als Sprecher der deutschen Minderheit und Redakteur der in Bukarest erscheinenden deutschsprachigen Zeitschrift "Neue Literatur" hat der Autor sich erfolgreich für die Förderung der deutschsprachigen Schriftsteller Rumäniens eingesetzt. Neben seiner Tätigkeit als Kritiker, Lektor und Übersetzer leitete er seit seiner "zweiten Emigration" (1972 aus Bukarest nach Berlin) Schreibwerkstätten in Akademien, Volkshochschulen und Gefängnissen. Paul Schuster verstarb am 5. Mai 2004 in Berlin.
Als Sprecher der deutschen Minderheit und Redakteur der in Bukarest erscheinenden deutschsprachigen Zeitschrift "Neue Literatur" hat der Autor sich erfolgreich für die Förderung der deutschsprachigen Schriftsteller Rumäniens eingesetzt. Neben seiner Tätigkeit als Kritiker, Lektor und Übersetzer leitete er seit seiner "zweiten Emigration" (1972 aus Bukarest nach Berlin) Schreibwerkstätten in Akademien, Volkshochschulen und Gefängnissen. Paul Schuster verstarb am 5. Mai 2004 in Berlin.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Mit der Edition des siebenbürgischen Schriftsteller Paul Schuster hat sich der Rimbaud-Verlag in den Augen von Olga Marytnova einmal mehr um die am Rande der Habsburger Donaumonarchie entstandene deutschsprachige Literatur verdient gemacht. Die Rezensentin beschreibt den 1930 - also zwölf Jahre nach dem Zerfall des kuk-Imperiums - geborenen Schuster als einen Autor, der in seiner Prosa "forschend, verstehend, lachend, trauernd und keinesfalls verniedlichend" zurückblickt, dabei jedoch keine Heimat-Literatur verfasse, sondern eine "Literatur über die in der Vergangenheit versunkene Heimat". Die Erzählungen aus dem Band "Huftritt" spielen meist kurz nach dem Ersten Weltkrieg, als die Siebenbürgersachsen ihre privilegierte Position verlieren, die "unverständliche rumänische Sprache" erlernen und den "unbegreiflichen rumänischen Gesetzen" gehorchen müssen. Besonders hervor hebt Marytnova die "wunderbare" Liebesgeschichte "Heilige Cäcilie", in der Schuster in funkelnden Splittern eine zugleich fabelhafte und mythische Welt wiedererschaffe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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