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Dieses Buch präsentiert Forschungsergebnisse, die vielem widersprechen, was in den vergangenen Jahrzehnten zu Hugo Grotius' Beitrag zum modernen Asylrecht vertreten wurde. So birgt sein Asylkonzept Keime individueller Rechte. Grotius' Argumentation zur Aufnahme von Personen, die aus einer Zwangslage heraus migrierten, eng verbunden mit der Aufnahme von Sephardim, gilt unabhängig von kolonialen Erwägungen. Asyl konnte vor politischer Verfolgung schützen. Grotius kannte Elemente eines umfassenden Asylkonzepts: Auslieferungsschutz bei unverdienter Feindseligkeit, Schutz vor existenziellen…mehr

Produktbeschreibung
Dieses Buch präsentiert Forschungsergebnisse, die vielem widersprechen, was in den vergangenen Jahrzehnten zu Hugo Grotius' Beitrag zum modernen Asylrecht vertreten wurde. So birgt sein Asylkonzept Keime individueller Rechte. Grotius' Argumentation zur Aufnahme von Personen, die aus einer Zwangslage heraus migrierten, eng verbunden mit der Aufnahme von Sephardim, gilt unabhängig von kolonialen Erwägungen. Asyl konnte vor politischer Verfolgung schützen. Grotius kannte Elemente eines umfassenden Asylkonzepts: Auslieferungsschutz bei unverdienter Feindseligkeit, Schutz vor existenziellen Bedrohungen durch Aufnahme und gesicherte Rechtsstellung. Der Status von 'Expulsi' bei Grotius ähnelte manchem, was sich im 'Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge' finden lässt. Trotz gravierender Schwächen der frühneuzeitlichen Argumentation lässt uns die Beschäftigung mit ihr umgekehrt manche gegenwärtigen juristischen oder rechtspolitischen Positionen als fremd und kritikwürdig erscheinen.
Autorenporträt
Rainer Keil studierte in Trier und Heidelberg Rechtswissenschaft und absolvierte den Juristischen Vorbereitungsdienst in Mannheim. Nach 2. jur. Staatsprüfung und Anwaltstätigkeit mit aufenthalts- und asylrechtlichem Schwerpunkt in Stuttgart betreute er ab Herbst 2000 als akad. Mit. die Anwaltsorientierte Juristenausbildung der Juristischen Fakultät Heidelberg, für deren Dekanatsgeschäftsführung er seit Frühjahr 2002 zuständig ist. Auf die Promotion zum Dr. iur. folgten Publikationen zu prozess-, aufenthalts- und asylrechtlichen, demokratietheoretischen, rechtsphilosophischen und ideengeschichtlichen Themen.