Viele Jahrzehnte lang definierte sich Deutschland über seine Leistungen in Bildung und Kultur. Nicht zuletzt die PISA-Studie hat jedoch gezeigt, dass dieses gesellschaftliche Fundament erodiert ist. Julian Nida-Rümelin analysiert Ursachen und Folgen dieser einschneidenden Veränderungen und zeigt Wege zu einem erneuerten Humanismus in Bildung, Kunst und Kultur auf.
Julian Nida-Rümelin plädiert in seinem Buch für eine Erneuerung kultur- und bildungspolitischer Ideale. Er erinnert an die Tatsache, daß der große Erfolg der Humboldtschen Reformen an den deutschen Universitäten sowie weltweit gerade darin bestand, daß die vom Mittelalter überkommene Ausbildungsorientierung durch Bildungsorientierung ersetzt wurde. Er warnt vor einer allzu kurzsichtigen Bildungspolitik, die bloß auf die Verwertbarkeit des Wissens setzt, statt freie Persönlichkeit, Urteilskraft und Entscheidungsstärke zu fördern. Aber auch die staatliche Kulturförderung - jahrzehntelang ein Vorzeigeschild der deutschen Gesellschaft - ist auf dem Rückzug. Bildung und Kultur sind jedoch die wichtigsten Standbeine einer auch wirtschaftlich erfolgreichen modernen, liberalen Gesellschaft. Julian Nida-Rümelin fordert eine umfassende Erneuerung der humanistischen Substanz von Bildung und Kultur.
Julian Nida-Rümelin plädiert in seinem Buch für eine Erneuerung kultur- und bildungspolitischer Ideale. Er erinnert an die Tatsache, daß der große Erfolg der Humboldtschen Reformen an den deutschen Universitäten sowie weltweit gerade darin bestand, daß die vom Mittelalter überkommene Ausbildungsorientierung durch Bildungsorientierung ersetzt wurde. Er warnt vor einer allzu kurzsichtigen Bildungspolitik, die bloß auf die Verwertbarkeit des Wissens setzt, statt freie Persönlichkeit, Urteilskraft und Entscheidungsstärke zu fördern. Aber auch die staatliche Kulturförderung - jahrzehntelang ein Vorzeigeschild der deutschen Gesellschaft - ist auf dem Rückzug. Bildung und Kultur sind jedoch die wichtigsten Standbeine einer auch wirtschaftlich erfolgreichen modernen, liberalen Gesellschaft. Julian Nida-Rümelin fordert eine umfassende Erneuerung der humanistischen Substanz von Bildung und Kultur.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.03.2006Mein halbwegs gegliedertes Mehrscheibenhaus
Er ist wieder da: Julian Nida-Rümelin hat den Perspektivenwechsel zum Humanismus vollzogen
"Nach fast fünf Jahren Politik in München und Berlin - eine meist ziemlich rastlose Zeit - komme ich jetzt dazu, Luft zu holen, Dinge zu ordnen, auch im Kopf", bekannte Julian Nida-Rümelin, kurz nachdem er im Oktober 2002 vom Amt des Kulturstaatsministers zurückgetreten war. Als die verlorene Ordnung im Kopf sich wiederhergestellt hatte, zeichnete sich vor seinem geistigen Auge eine Perspektive ab, der es nicht um Organisationsformen, sondern um die Erneuerung dessen geht, was man als humanistische Substanz unseres Bildungswesen bezeichnen könnte. Der Beschreibung dieser Perspektive ist das vorliegende Buch gewidmet.
Ein Buch? Sollte man nicht besser sagen: ein einzigartig verschmocktes Dokument der Phrasendrescherei? Soweit es uns der Platz erlaubt, wollen wir Nida-Rümelins gestelzte Platitüdenkost hier selbst zu Wort kommen lassen. Nichts legt den Jargon der Wichtigtuerei besser offen als dessen einfache Paraphrase - eine Paraphrase, die sich einerseits unendlich verlängern ließe (Funk und Fernsehen sollten in diesem Sinne ruhig noch mal ein Tänzchen mit Nida-Rümelin wagen), andererseits, wie der Leser bald merkt, in jedem Absatz ohne Einbußen kürzbar wäre.
Wohlan denn, hören wir einmal hinein in C. H. Becks geschwätzige Abteilung Zeitdiagnose, Aktenzeichen "Humanismus als Leitkultur": Die Politik kann und muß trotz aller unaufgebbaren kulturellen Freiheiten in Kunst und Wissenschaft dazu ihren unverzichtbaren Beitrag leisten. Sie agiert an der Nahtstelle zwischen zwei Systemen, die nach ganz anderen Gesetzmäßigkeiten funktionieren. Hier ist daher eine Vermittlungsleistung, um nicht zu sagen ein Brückenschlag, erforderlich, der die inneren Impulse aus der Kunst und aus der Wissenschaft aufnimmt und in eine Sprache übersetzt, die von einer breiteren Öffentlichkeit und insbesondere den politischen Institutionen verstanden wird. Nida-Rümelin wagte den impulsiven Brückenschlag der Übersetzung und verdeutlicht allen Gutwilligen im Publikum unter Anlehnung an die typische Sprechgrammatik den Perspektivenwechsel weg von dem seelenlosen Ökonomismus hin zum Humanismus als Leitkultur.
Der zu erneuernde Humanismus soll allerdings, wie wir erfahren, nicht mit einer Renaissance verwechselt werden, einer kraftstrotzenden Kultur des aufbrechenden Gewalt- und Machtmenschen, muskelbepackt, rücksichtslos und durchsetzungsstark. Nicht Machiavelli mit seinem brutalen, körperbetonten und machtbetonten Menschenbild darf uns weiter verführen. Wir müssen uns alle in die Nachfolge Petrarcas begeben, um sanft und liebenswürdig zu werden, von benevolentia geprägt und der dignitas morum, von Wohlwollen und sittlicher Würde.
Der wünschenswerte Humanismus darf um Gottes willen nicht auf Sprachkenntnisse eingeengt bleiben. Aber lateinische Worte schmücken ungemein. Schließlich haben uns die alten Römer mit der Humanitas vertraut gemacht und zum studium humanitatis angeregt. Die Humanitas kann man allerdings nicht studieren, man kann aber über die studia humaniora seine Humanität erweitern und verbessern. Doch in einem solchen Einwand äußert sich unhumanistische Pedanterie, die den sanften Gesetzen der interaktiven Kommunikation widerspricht. Denn der neue Humanismus unterrichtet darüber, wie Menschen miteinander umgehen, kooperieren oder Konflikte austragen. Dissense werden verständigungs- und nicht siegorientiert aufgelöst. Dieser Prozeß der Klärung und Lösung erfolgt elenktisch und nicht eristisch. Er setzt Toleranz, Rücksicht und Freude am Anderen voraus.
Und weiter geht's im Text: Wir alle sind kulturbedingte Wesen und tauschen uns aus in einer Kultur des Respekts, in einer Vertrauenskultur und der Kultur der sozialen Eigenverantwortung. Die bedarf freilich einer Kultur der öffentlichen Argumentation, damit das Nebeneinander der vielen authentischen Kulturen - Buchkultur, Konzertkultur, Filmkultur oder Baukultur - zusammen die Kultur der Integration und die Kultur der Zivilgesellschaft ermöglicht. In ihr entwickelt sich der humanistische Individualismus ichstarker Persönlichkeiten. Diese sind Teile eines Netzwerkes der Kooperation, die der Pflichtgefühle und deren Kultivierung bedürfen, weil staatlich sanktionierte Institutionen zu schwach sind, um dies dicht geknüpfte Netz der Kooperation allein zu tragen. Obschon es, so liest man, das Ich vielleicht gar nicht gibt, findet es über das Ethos der Toleranz und des Respekts zu einer Lebensform, die es mit den anderen in ihrer Integrität und Autonomie verbindet. Die vielen sogenannten Ich verständigen sich über einen fiktiven Fairnessvertrag von normativer Relevanz zu einem friedlichen Zusammenleben. "Was Du nicht willst, das man Dir tu'" lautet dann im brückenschlagenden Idiom julianischer Provenienz: Jede Person wünscht sich ein Leben, das über alle Differenzen hinweg durch vertrauenswürdige Zusammenarbeit, wechselseitig erwünschte gemeinsame Projekte, durch Anerkennung der Eigenheiten und Zurückhaltung bei Konflikten geprägt ist.
Die wechselseitige Fairness ermöglicht im Summenklang - ja: Summenklang - der Kulturen eine auf Werten gegründete Zivilgesellschaft. In ihr manifestiert sich der unaufgebbare - ja: unaufgebbare - humanistische Kern. Normalerweise spuckt man Kerne aus, doch hier handelt es sich um ganz besondere Kernobstsachen. Denn der humanistische Kern stellt den Kern der Menschenrechtsidee dar, die ja im Grunde eine Ausbuchstabierung dessen ist, was wir unter Menschenwürde verstehen und was auf der Basis eines theoretischen Humanismus entwickelt werden kann. Die Praxis führt nicht anschließend zur Kernspaltung, sondern realisiert den Humanismus auf einander ergänzenden Ebenen, von der kommunalen aufsteigend zur Bundesebene, über sie hinaus zur europäischen und endlich - plus ultra - noch weiter hinaus auf die globale Ebene. Da Nida-Rümelin längst auf der schiefen Ebene wie die Butter auf der heißen Kartoffel schwimmt, muß es nicht weiter verwundern, daß die Kugel wieder zur Scheibe wird, die Welt zu einem Mehrscheibenhaus, aus dem im besten Fall die Räume jenes Gebäudes wachsen, in dem die Selbstvergewisserung der Menschheit zu Hause ist. Es ist das Gebäude der Neugier in unserem Innern.
Nida-Rümelin geht es darüber hinaus um die Beherrschung der deutschen Sprache in schriftlicher und mündlicher Form, damit jeder seine Gedanken halbwegs verständlich und halbwegs gegliedert vermitteln kann. Das ist ihm als Humanisten ein echtes Anliegen, ja darin möchte er ein Remedium für die Reinkarnation Deutschlands als Wissenschafts- und Kulturnation erkennen. Er fürchtet die eitle Geschwätzigkeit, die meist damit zusammenhängt, nur halbwegs die Gedanken zu gliedern und sie deshalb nur halbwegs vermitteln zu können. Der Philosoph will anderen den Weg weisen, er muß ihn nicht einschlagen. In der Hektik sind Gedankenflucht und sprachlicher Pauperismus unvermeidlich. Menschenfreunde mögen doch bitte so gut sein, über derartige Mängel hinwegzusehen.
EBERHARD STRAUB
Julian Nida-Rümelin: "Humanismus als Leitkultur". Ein Perspektivenwechsel. Verlag C. H. Beck, München 2006. 223 S., geb., 22,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Er ist wieder da: Julian Nida-Rümelin hat den Perspektivenwechsel zum Humanismus vollzogen
"Nach fast fünf Jahren Politik in München und Berlin - eine meist ziemlich rastlose Zeit - komme ich jetzt dazu, Luft zu holen, Dinge zu ordnen, auch im Kopf", bekannte Julian Nida-Rümelin, kurz nachdem er im Oktober 2002 vom Amt des Kulturstaatsministers zurückgetreten war. Als die verlorene Ordnung im Kopf sich wiederhergestellt hatte, zeichnete sich vor seinem geistigen Auge eine Perspektive ab, der es nicht um Organisationsformen, sondern um die Erneuerung dessen geht, was man als humanistische Substanz unseres Bildungswesen bezeichnen könnte. Der Beschreibung dieser Perspektive ist das vorliegende Buch gewidmet.
Ein Buch? Sollte man nicht besser sagen: ein einzigartig verschmocktes Dokument der Phrasendrescherei? Soweit es uns der Platz erlaubt, wollen wir Nida-Rümelins gestelzte Platitüdenkost hier selbst zu Wort kommen lassen. Nichts legt den Jargon der Wichtigtuerei besser offen als dessen einfache Paraphrase - eine Paraphrase, die sich einerseits unendlich verlängern ließe (Funk und Fernsehen sollten in diesem Sinne ruhig noch mal ein Tänzchen mit Nida-Rümelin wagen), andererseits, wie der Leser bald merkt, in jedem Absatz ohne Einbußen kürzbar wäre.
Wohlan denn, hören wir einmal hinein in C. H. Becks geschwätzige Abteilung Zeitdiagnose, Aktenzeichen "Humanismus als Leitkultur": Die Politik kann und muß trotz aller unaufgebbaren kulturellen Freiheiten in Kunst und Wissenschaft dazu ihren unverzichtbaren Beitrag leisten. Sie agiert an der Nahtstelle zwischen zwei Systemen, die nach ganz anderen Gesetzmäßigkeiten funktionieren. Hier ist daher eine Vermittlungsleistung, um nicht zu sagen ein Brückenschlag, erforderlich, der die inneren Impulse aus der Kunst und aus der Wissenschaft aufnimmt und in eine Sprache übersetzt, die von einer breiteren Öffentlichkeit und insbesondere den politischen Institutionen verstanden wird. Nida-Rümelin wagte den impulsiven Brückenschlag der Übersetzung und verdeutlicht allen Gutwilligen im Publikum unter Anlehnung an die typische Sprechgrammatik den Perspektivenwechsel weg von dem seelenlosen Ökonomismus hin zum Humanismus als Leitkultur.
Der zu erneuernde Humanismus soll allerdings, wie wir erfahren, nicht mit einer Renaissance verwechselt werden, einer kraftstrotzenden Kultur des aufbrechenden Gewalt- und Machtmenschen, muskelbepackt, rücksichtslos und durchsetzungsstark. Nicht Machiavelli mit seinem brutalen, körperbetonten und machtbetonten Menschenbild darf uns weiter verführen. Wir müssen uns alle in die Nachfolge Petrarcas begeben, um sanft und liebenswürdig zu werden, von benevolentia geprägt und der dignitas morum, von Wohlwollen und sittlicher Würde.
Der wünschenswerte Humanismus darf um Gottes willen nicht auf Sprachkenntnisse eingeengt bleiben. Aber lateinische Worte schmücken ungemein. Schließlich haben uns die alten Römer mit der Humanitas vertraut gemacht und zum studium humanitatis angeregt. Die Humanitas kann man allerdings nicht studieren, man kann aber über die studia humaniora seine Humanität erweitern und verbessern. Doch in einem solchen Einwand äußert sich unhumanistische Pedanterie, die den sanften Gesetzen der interaktiven Kommunikation widerspricht. Denn der neue Humanismus unterrichtet darüber, wie Menschen miteinander umgehen, kooperieren oder Konflikte austragen. Dissense werden verständigungs- und nicht siegorientiert aufgelöst. Dieser Prozeß der Klärung und Lösung erfolgt elenktisch und nicht eristisch. Er setzt Toleranz, Rücksicht und Freude am Anderen voraus.
Und weiter geht's im Text: Wir alle sind kulturbedingte Wesen und tauschen uns aus in einer Kultur des Respekts, in einer Vertrauenskultur und der Kultur der sozialen Eigenverantwortung. Die bedarf freilich einer Kultur der öffentlichen Argumentation, damit das Nebeneinander der vielen authentischen Kulturen - Buchkultur, Konzertkultur, Filmkultur oder Baukultur - zusammen die Kultur der Integration und die Kultur der Zivilgesellschaft ermöglicht. In ihr entwickelt sich der humanistische Individualismus ichstarker Persönlichkeiten. Diese sind Teile eines Netzwerkes der Kooperation, die der Pflichtgefühle und deren Kultivierung bedürfen, weil staatlich sanktionierte Institutionen zu schwach sind, um dies dicht geknüpfte Netz der Kooperation allein zu tragen. Obschon es, so liest man, das Ich vielleicht gar nicht gibt, findet es über das Ethos der Toleranz und des Respekts zu einer Lebensform, die es mit den anderen in ihrer Integrität und Autonomie verbindet. Die vielen sogenannten Ich verständigen sich über einen fiktiven Fairnessvertrag von normativer Relevanz zu einem friedlichen Zusammenleben. "Was Du nicht willst, das man Dir tu'" lautet dann im brückenschlagenden Idiom julianischer Provenienz: Jede Person wünscht sich ein Leben, das über alle Differenzen hinweg durch vertrauenswürdige Zusammenarbeit, wechselseitig erwünschte gemeinsame Projekte, durch Anerkennung der Eigenheiten und Zurückhaltung bei Konflikten geprägt ist.
Die wechselseitige Fairness ermöglicht im Summenklang - ja: Summenklang - der Kulturen eine auf Werten gegründete Zivilgesellschaft. In ihr manifestiert sich der unaufgebbare - ja: unaufgebbare - humanistische Kern. Normalerweise spuckt man Kerne aus, doch hier handelt es sich um ganz besondere Kernobstsachen. Denn der humanistische Kern stellt den Kern der Menschenrechtsidee dar, die ja im Grunde eine Ausbuchstabierung dessen ist, was wir unter Menschenwürde verstehen und was auf der Basis eines theoretischen Humanismus entwickelt werden kann. Die Praxis führt nicht anschließend zur Kernspaltung, sondern realisiert den Humanismus auf einander ergänzenden Ebenen, von der kommunalen aufsteigend zur Bundesebene, über sie hinaus zur europäischen und endlich - plus ultra - noch weiter hinaus auf die globale Ebene. Da Nida-Rümelin längst auf der schiefen Ebene wie die Butter auf der heißen Kartoffel schwimmt, muß es nicht weiter verwundern, daß die Kugel wieder zur Scheibe wird, die Welt zu einem Mehrscheibenhaus, aus dem im besten Fall die Räume jenes Gebäudes wachsen, in dem die Selbstvergewisserung der Menschheit zu Hause ist. Es ist das Gebäude der Neugier in unserem Innern.
Nida-Rümelin geht es darüber hinaus um die Beherrschung der deutschen Sprache in schriftlicher und mündlicher Form, damit jeder seine Gedanken halbwegs verständlich und halbwegs gegliedert vermitteln kann. Das ist ihm als Humanisten ein echtes Anliegen, ja darin möchte er ein Remedium für die Reinkarnation Deutschlands als Wissenschafts- und Kulturnation erkennen. Er fürchtet die eitle Geschwätzigkeit, die meist damit zusammenhängt, nur halbwegs die Gedanken zu gliedern und sie deshalb nur halbwegs vermitteln zu können. Der Philosoph will anderen den Weg weisen, er muß ihn nicht einschlagen. In der Hektik sind Gedankenflucht und sprachlicher Pauperismus unvermeidlich. Menschenfreunde mögen doch bitte so gut sein, über derartige Mängel hinwegzusehen.
EBERHARD STRAUB
Julian Nida-Rümelin: "Humanismus als Leitkultur". Ein Perspektivenwechsel. Verlag C. H. Beck, München 2006. 223 S., geb., 22,90 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Offensichtlich unerfreulich findet Eberhard Straub die Überlegungen zu "Humanismus als Leitkultur", die der Philosophieprofessor und ehemalige Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin anstellt. Er mag das Buch nicht mal als "Buch" im eigentlichen Sinn durchgehen lassen. Vielmehr erscheinen ihm Nida-Rümelins Ausführungen über eine Wiederbelebung der humanistischen Ideale in dem hiesigen Bildungswesen als "einzigartig verschmocktes Dokument der Phrasendrescherei". Nur in einigen Zeilen setzt sich Straub direkt mit Autor und Werk auseinander, der größte Teil der Rezension besteht aus einer Paraphrase des Inhalts mit glossierenden Einsprengseln. Gegen Ende wird Straub noch einmal deutlicher und wirft Nida-Rümelin "Gedankenflucht" und "sprachlichen Pauperismus" vor.
© Perlentaucher Medien GmbH
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