Mit der vorliegenden Untersuchung wird in zweiter Auflage mit verändertem Titel der Versuch unternommen, eine deutsche Bildungsgeschichte konsequent aus der Perspektive realistisch-beruflicher Bildung zu skizzieren, d.h. die historische Entwicklung der beiden stets getrennt behandelten Bereiche "allgemeine Bildung" und "berufliche Bildung" parallel, in ihrer besonderen Beziehungshaftigkeit zueinander, darzustellen. Dabei läßt sich zeigen, daß weniger ihr oft beklagter Gegensatz als vielmehr ihre latent integrative Konstellation im deutschen Kulturraum während der Phase des "Industrialismus" eine spezifische, so sonst nicht vorfindbare, Form des Bildungswesens hervorgebracht hat. Die offensichtliche Transformation der industriellen Arbeitskultur, der notwendige Abschied von den vermeintlich sicheren Beständen der Industriegesellschaft, wirft indes die Frage auf, ob dieses Produkt eines deutschen "Sonderweges" in Sachen Bildung noch zukunftsfähig ist.
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