Der neue Krimi mit dem Dresdner Kommissar Humboldt ist ungewöhnlich. Bevor er in seinem vierten Fall den Täter findet, muss er zunächst herausfinden, wer das Opfer ist.
Jedes Jahr findet am Olbersdorfer See in Sachsen die O-See-Challenge, ein internationaler Triathlon, statt. Ein Mountainbiker ist
im Hochwald tödlich verunglückt, doch es gibt Indizien, die bei seinem Sturz auf einen Mord…mehrDer neue Krimi mit dem Dresdner Kommissar Humboldt ist ungewöhnlich. Bevor er in seinem vierten Fall den Täter findet, muss er zunächst herausfinden, wer das Opfer ist.
Jedes Jahr findet am Olbersdorfer See in Sachsen die O-See-Challenge, ein internationaler Triathlon, statt. Ein Mountainbiker ist im Hochwald tödlich verunglückt, doch es gibt Indizien, die bei seinem Sturz auf einen Mord hinweisen. Doch wer ist der Tote? Für den Wettkampf ist er unter einem tschechischen Namen registriert. Deshalb wird aus dem Nachbarland Tschechien der Kollege Tomek Veselý hinzugezogen, mit dem sich Humboldt auf Anhieb versteht.
Doch schnell ist klar der Tote ist ein anderer als in den Papieren. Jana Thiem erzählt flüssig und sehr anschaulich aus drei Perspektiven spannende Geschichten, die am Anfang keinem Zusammenhang erkennen lassen und den Leser zum Mitdenken fordern.
Auch für Kommissar Humboldt und sein Team ist es zunächst nicht einfach herauszufinden, wer sich hinter dem Toten verbirgt. Niemand vermisst ihn, Dokumente und elektronische Geräte gibt es nicht. Erst als auf dem nahem Campingplatz ein leeres Wohnmobil entdeckt wird und Nachbarn in dem Toten den Bewohner erkennen, gibt es einen Ermittlungsansatz.
Humboldt benötigt nicht nur für den Fall viel Fingerspitzengefühl, sondern auch für sein kompetentes, aber etwas eigenwilliges Team. Die größten Probleme hat er wieder mit der attraktiven, genialen und fast schon zu selbstbewussten Profilerin Ziska Engel, für die Teamarbeit ein Fremdwort ist. Doch ausgerechnet sie kann die wahre Identität des Toten finden und setzt Humboldt unter Erfolgsdruck.
Auch die Journalistin Christin, mit der er sich inzwischen auf eine Beziehung eingelassen hat, ist eine starke Frau, die unbeirrt neue berufliche Ziele verfolgt. Es wird für beide nicht einfach werden ihre wenige Freizeit kompatibel zu gestalten.
Für Humboldt ist es bei all den Problemen, sein Kollege Marc Vierhaus ist spielsüchtig, nicht einfach den Überblick zu behalten, doch Jana Thiem gelingt das mühelos. Mit leichter Hand verknüpft sie unterschiedliche Handlungsstränge zu einer komplexen Geschichte und hält alle Fäden fest in der Hand. Ihre Beschreibungen von Personen und Handlungen sind präzise, authentisch und differenziert.
Das Mordopfer war kein Unschuldslamm, dennoch empfinde ich Mitgefühl beim Eintauchen in sein Leben. Durch den Mord wurde ihm und seiner großen Liebe die Chance auf einen Neuanfang verwehrt. So lässt mich dieser Fall, der schlüssig und nachvollziehbar von Kommissar Humboldt und seinem Team gelöst wurde, nachdenklich zurück.
Fazit:
Ein spannender Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn fesselt und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Humboldt und der letzte Lauf“ ist absolut gelungen und Lesevergnügen pur. Ein Krimi zum Mit- und Nachdenken – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Regionalkrimis.