Diese Monographie versucht, einige, aus unserer Sicht nützliche und wichtige Fragen der Geschichte der Sprachwissenschaft auf der Grundlage eines narrativen Ansatzes zu ihrer Analyse und Beschreibung zu betrachten. Zu diesen Themen gehören das wissenschaftliche Erbe Wilhelm von Humboldts, seine Bedeutung für die deutsche Sprachphilosophie im 18. bis 20. Jahrhundert, das Problem der Wechselbeziehung zwischen einer Sprachgemeinschaft und einem von Humboldt initiierten Weltbild, Sprache und Rasse, die Wahrnehmung von Humboldts Persönlichkeit und Ideen im nationalsozialistischen Deutschland und das Schicksal jener Konzepte, die sich in unterschiedlichem Maße auf seine Ideen als deren Vorläufer bezogen (die "Wort und Ding"-Bewegung, Karl Voßlers Ästhetischer Idealismus) und versuchten, unter dem Druck der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu überleben. Ein eigenes Kapitel ist den Sprachidentitäten im "Dritten Reich" gewidmet.