Wurde die Moralphilosophie David Humes durch chinesische und confucianistische Einflüsse geprägt? Welche Hinweise sprechen für diese auf den ersten Blick recht gewagte These?Reinhard May sichtet in seinem Indizienbeweis zunächst die einschlägigen Informationen zu der Wirkungsmächtigkeit chinesischen Denkens in der europäischen Philosophie vom Ende des 16. bis um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Auch Hume steht in dieser Denktradition, wie zahlreiche seiner Bezugnahmen auf China und Confucius zeigen.En détail wird anschließend der philosophische Kerngehalt der frühen moralphilosophischen Schriften Humes chinesischem Gedankengut in Form der frühen Mengzi-Versionen gegenüber gestellt. Die sinngemäße Übereinstimmung beider moralphilosophischer Positionen wird plastisch sichtbar gemacht.Die Arbeit von Reinhard May liefert so eindrückliche Anhaltspunkte für seinen Anfangsverdacht: die Moralphilosophie David Humes basiert auf maßgeblichen Übereinstimmungen mit chinesischem Gedankengut. Die Hume-Forschung wird damit ganz wesentlich um einen neuen Themenkomplex bereichert.
"May has provided a most profound analysis, excellent in terms of both its solid historicism and its systematic precision." -- Philosophy East and West 63, 2013/4
"Hume sei von Mengi beeinflusst. May kommt das Verdienst zu, dies in seiner genauestens recherchierten und deshalb empfehlenswerten Studie herausgearbeitet zu haben." Johannes Krämmer polylog - Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren 29, 2013 20130601