Ich habe schon einige schlechte BARF-Bücher gelesen, aber dieses schießt den Vogel ab. Zunächst zum Positiven: Frau Dr. Fritz ist eine der wenigen Tierärzte, die Rohfütterung nicht konsequent ablehnen. Dann werden einige gute Tips zum Aufbewahren des Futters und zum Zusammenstellen der Rationen
gegeben. Dann hört es aber auch schon auf. Das Buch enthält massig Fehler. Zum einen empfiehlt Frau Dr.…mehrIch habe schon einige schlechte BARF-Bücher gelesen, aber dieses schießt den Vogel ab. Zunächst zum Positiven: Frau Dr. Fritz ist eine der wenigen Tierärzte, die Rohfütterung nicht konsequent ablehnen. Dann werden einige gute Tips zum Aufbewahren des Futters und zum Zusammenstellen der Rationen gegeben. Dann hört es aber auch schon auf. Das Buch enthält massig Fehler. Zum einen empfiehlt Frau Dr. Fritz das Futter zu kochen (warum schreibt sie dann ein BARF-Buch?) und außerdem behauptet sie, Futter, die von Stiftung Warentest als gut bezeichnet wurden, wären auch gut (alleine das Futter Bosch 2000 mit einem extrem hohen Getreideanteil wird von Stiftung Warentest als gut bezeichnet, obwohl es alles andere als gut ist). Sie behauptet, Salmonellen würden die Magensäure des Hundes problemlos überstehen, und das ist falsch. Sie behauptet, Geflügelfleisch sei nicht mit Antibiotika belastet, obwohl das teilweise der Fall ist. Sie behauptet, Wölfe würden sich einseitig ernähren, obwohl sie je nach Lebensraum mindestes 3-4 Beutetiere auf dem Speiseplan haben und sich zusätzlich noch von Früchten usw ernähren. Sie behauptet, Kokos würde nicht gegen Würmer helfen, obwohl das nachweislich der Fall ist. Sie behauptet, bei Nierenerkrankungen müsse das tierische Eiweiß im Futter verringert werden, und das ist kompletter Schwachsinn. Denn das hieße, dass das natürliche Futter des Hundes - und das ist im Wesentlichen nun mal Fleisch - den Hund krank gemacht habe, und das kann niemals sein. Sie behauptet, in Fertigfutter sei kein minderwertiges Protein (also sind Weizenkleber, Krallen, Hufe, Lefzen, Schnäbel, Haare, Schuppen, Federn usw gesund und nicht minderwertig! Danke für die Aufklärung!). Außerdem sind laut Autorin keine krebserregenden Stoffe im Fertigfutter enthalten (zum einen lassen Kohlenhydrahte (Getreide) Tumoren schön wachsen, und dann sind Ethoxyquin & Co. an sich schon krebserregend). Es wird empfohlen, für die Energieversorgung fettarm zu füttern und dafür getreidehaltig, und das ist falsch. Gute Fette machen den Hund im Gegensatz zu Getreide nicht dick und sind zudem für die Energieversorgung eher geeignet. Auch die Rationsberechnungen sind falsch. So wird für einen 18-kg-Hund eine Futtermenge von 800 g Futter empfohlen, eigentlich rechnet man 2-3 % des Körpergewichts. Bei der Fütterungsform, die Frau Fritz empfiehlt, heißt es außerdem, der Hund solle 25 % gekochte Kartoffeln, 20 % Obst und Gemüse bekommen. 45 % Kohlenhydrahte sind eigentlich viel zu viel. Das Buch wirkt nicht, als ob jemand mit Sach- oder gar Fachwissen es geschrieben hätte. Eher wirkt es wie ein Laienwerk. Nebenher tauchen auch noch Kleinigkeiten auf, wie z.B. das Herz und Magen zu den Innereien zählen würden, obwohl es sich hierbei um Muskelfleisch handelt. Desweiteren heißt es, dass bei der Angabe auf einer Fertigfutterdose, die folgendermaßen lautet: "4 % Rindfleisch" nicht heiße, dass nur 4 % Fleisch enthalten sei. Das ist falsch. Es sind dann tatsächlich nur 4 % Fleisch enthalten, oder vielleicht auch kein Fleisch, sondern Nebenerzeugnisse, wie Krallen, Hufe, Schnäbel usw, die aber laut Autorin nicht minderwertig sind. Ist wirklich ein hoher Fleischanteil enthalten, so steht das auch auf der Dose, wie z.B. bei Rinti, einem der wenigen halbwegs guten Fertigfutter. Dieses Futter enthält rund 70 % Fleisch, welches auch auf der Dose angegeben und aufgeschlüsselt ist (in Muskelfleisch und Innereien). Alles im Allem ein unfassbar schlecht recherchiertes Werk, in dem es von Fehlern nur so wimmelt und das einen dazu anleitet, seinen Hund falsch zu ernähren. Außerdem funktionieren die Rationen nur, wenn man die BARF-Komplexe der Autorin kauft. Ich kann nur empfehlen: Finger weg von diesem Laienwerk, kauft euch lieber richtige Bücher. Es ist zwar wichtig, auf gewisse Risiken hinzuweisen, auch finde ich es gut, dass auch auf Hundehalter eingegangen wird, die das Futter kochen. Das Buch ist aber absolut schlecht. Gibt bessere Bücher (Messika, Schäfer u.a.).