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Diese Grammatik in Bildern bietet einen sinnlich-haptischen Zugang zu den grammatikalischen Grundbegriffen. Den Lernenden soll die Angst vor dem oft als starr und langweilig empfundenen Regelwerk genommen werden. Die grammatikalischen Phänomene werden durch die Illustrationen und die Buchgestaltung so dargestellt, dass die Erklärungen mit so wenig Text wie möglich auskommen. Durch einen aufwändigen Klappmechanismus werden Lerninhalte spielerisch erfahrbar gemacht.Die Grammatik in Bildern fängt dort an, wo eine klassische Schulgrammatik aufhört. Übersichten und Tabellen, die ja überall leicht…mehr

Produktbeschreibung
Diese Grammatik in Bildern bietet einen sinnlich-haptischen Zugang zu den grammatikalischen Grundbegriffen. Den Lernenden soll die Angst vor dem oft als starr und langweilig empfundenen Regelwerk genommen werden. Die grammatikalischen Phänomene werden durch die Illustrationen und die Buchgestaltung so dargestellt, dass die Erklärungen mit so wenig Text wie möglich auskommen. Durch einen aufwändigen Klappmechanismus werden Lerninhalte spielerisch erfahrbar gemacht.Die Grammatik in Bildern fängt dort an, wo eine klassische Schulgrammatik aufhört. Übersichten und Tabellen, die ja überall leicht nachzuschlagen sind, sind bewusst nicht enthalten, sondern höchstens angedeutet.Der Inhalt orientiert sich am Basiswissen, das für alle Schularten relevant ist. Dabei wird weniger Wert auf abschließende Vollständigkeit als vielmehr auf Inspiration und vertieftes Verständnis gelegt.
Autorenporträt
Susanna und Johannes Rieder, Geschwister, leiten seit 2008 gemeinsam den Susanna Rieder Verlag.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Dass deutsche Grammatik auch Spaß machen kann, beweisen die Geschwister Susanna und Johannes Rieder in ihrem wunderbar gestalteten Faltbuch "Hunde im Futur", so Rezensent Johan Schloemann. Zeitformen, Pronomen-Arten, Satzstellungen und komplizierte Begriffe wie Kasus und Modus werden hier durch fantasievolle Illustrationen von Hasen mit Hörnern oder Hunden in der Zukunft erklärt. Den Bildern haben die Autoren jeweils knappe und leicht verständliche Erläuterungen und Textbeispiele zur Seite gestellt, lesen wir. So lernt es sich mit Freude!

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.04.2021

Große Klappe, hurra!

Das Bilderbuch "Hunde im Futur" bringt Kindern spielerisch Grammatik bei.

Bevor überhaupt die große Besonderheit dieses Bilderbuchs gewürdigt wird, muss eine kleine erwähnt werden, die mit der großen unmittelbar zusammenhängt: Zu den vier Verfassern von "Hunde im Futur" wird auch Carsten Aermes gezählt. Er hat nichts mit dem Text zu tun (der stammt von den Geschwistern Rieder, die vor vier Jahren als Übersetzer und Verleger der hinreißenden Bildergeschichte "Der Bandit mit dem goldenen Colt" auf sich aufmerksam machten; F.A.Z. vom 23. Oktober 2017) und auch nichts mit den Illustrationen (die verantwortet in ihrem Bilderbuchdebüt Arinda Craciun), aber Aermes sorgt dafür, dass Text und Illustrationen aufs schönste zusammenkommen. Und sich dabei zu weitaus mehr ergänzen als der Summe ihrer Teile, denn Carsten Aermes ist der Gestalter von "Hunde im Futur" und damit entscheidender Formgeber für eine ebenso ungewöhnliche wie überfällige Grammatikfibel.

Überfällig, weil überall in den Familien Klagen über Sprachverfall in den Schulen zu hören sind. Welches Kind wüsste denn heute noch, was ein Adverb ist, welches in Konjunktiv oder Plusquamperfekt zu sprechen? Das wäre entbehrlich, hört man regelmäßig von Bildungspolitikern und leider bisweilen auch von Lehrern, weil es mehr um breitenwirksame Sprachvermittlung im Unterricht ginge als um Präzision. Dass korrekter Sprachgebrauch immer noch ein Aufstiegs- und Machtinstrument darstellt, wird gar nicht geleugnet, aber das Wissen darum scheint zu einer pädagogischen Haltung beizutragen, die lieber alle gleich schlecht ausgebildet sehen will als alle gleich gut. Das ist ja auch bequemer. Es ist allerdings auch kontraproduktiv, denn wer wohlsituiert aufwächst, wird leichter kompensiert bekommen, was ihm die Schule vorenthält. Die Dummen bleiben die Schlechtergestellten. Grammatikkenntnisse sind von sozialpolitischer Bedeutung.

"Hunde im Futur" will sie vermitteln, und es wählt fürs Lernen ein spielerisches Element. Mittel der Wahl dabei ist die Klappe. Nicht die große Klappe von Angebern, die ihren Altersgenossen nach der Lektüre lateinische Bezeichnungen von Wortgruppen und Zeitformen wie Substantiv oder Präteritum um die Ohren hauen können, sondern die Klapptafel. Jede Doppelseite im Buch bietet eine, und hinter den Klappen verbergen sich illustrierte Erklärungen zu den jeweils behandelten grammatischen Fragen. Beim Substantiv etwa werden Numerus, Genus und Casus bildlich vorgeführt, aber auch die Unterscheidung zwischen konkreten und abstrakten Substantiven - na, welcher erwachsene Leser hätte es sofort gewusst? Craciun wählt als Beispiel fürs konkrete Substantiv einen Picknickkorb, fürs abstrakte dagegen die Liebe und zeigt dazu ein zärtliches Paar auf einer Picknickdecke im Freien.

Oder beim Futur: Da werden Sprachaufbau und -gebrauch mittels der titelgebenden Hunde erläutert. "Hier entsteht eine Hundeschule", hebt der Abschnitt in noch zugeklapptem Seitenzustand an, ehe dann nach dem Aufklappen Futur I - "Joy wird aufhören mit Schnappen" - und Futur II - "Wenn Gepetto alles gelernt haben wird, wird er sehr hungrig sein" - vorgeführt werden, jeweils zu entsprechenden Illustrationen. Und eine alltagspraktische Relativierung findet sich auch: "In der gesprochenen Sprache verwendet man statt des Futurs meistens einfach Präsens." Was Präsens ist, wissen die jungen Leser schon dank der Vorseiten. Und einen Beispielsatz gibt es dazu auch: "Morgen gehe ich nicht in die Hundeschule", träumt ein schlafender Hund.

Den Schulbesuch erspart "Hunde im Futur" natürlich nicht, aber es dürfte ihn wirksam vorbereiten und unterstützen. Dank des Klappenprinzips ist die Lektüre tatsächlich wie ein großes Spiel: Aus Überraschung entsteht Lerneffekt. Allerdings kostet das Buch herstellungsbedingt fünfundzwanzig Euro, kein Pappenstiel. Also wieder nur etwas für Bessergestellte? In Frankreich gibt (Präsens) es in einigen Departements den schönen Brauch, allen dortigen Neugeborenen eines Jahres dasselbe Kinderbuch zu schenken. Wie wäre (Konjunktiv) es mit einem solchen Buchgeschenk für alle Drittklässler in Deutschland? Einem, das sie heranführte nicht nur an den richtigen, sondern auch an einen vergnüglichen, weil lustvoll vermittelten Sprachgebrauch? Es gäbe da einen geeigneten Titel.

ANDREAS PLATTHAUS

Susanna & Johannes Rieder, Arinda Craciun und Carsten Aermes: "Hunde im Futur".

Eine Grammatik in Bildern.

Susanna Rieder Verlag, München 2021. 128 S., geb., 25,- [Euro]. Ab 8. J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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