Lidija und ihr Bruder Danilo sind beide in die fatale Milena verliebt, Oma Jaglika sitzt in ihrem Schaukelstuhl, von dem aus sie alles sieht, die Mutter tritt nur in der Erinnerung und in kurzen Telegrammen in Erscheinung ... In Hunde und Andere zeichnet Biljana Jovanovic ein schonungsloses Bild von Familie und Gesellschaft. Sie stellt die Normalität auf den Kopf und fragt, wie Zusammenleben, Liebe, die Wahrnehmung von psychischer Krankheit und letztlich auch das Schreiben selbst anders aussehen können. Nicht zu vergessen: Es ist der erste jugoslawische Roman über lesbische Sexualität - er begeistert und provoziert bis heute.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensentin Carola Ebeling freut sich, dass der zweite Roman der 1996 verstorbenen Serbin Biljana Jovanović nun in deutscher Übersetzung vorliegt. Gleich zu Beginn nimmt sich die Erzählerin die Freiheit heraus, ihre echten Erinnerungen zu ignorieren und sich eine neue Kindheit zu erfinden, erzählt die Kritikerin. Jovanovićs sprunghafte, sich der klassischen Erzählform entziehende Prosa macht ihr die Lektüre zwar nicht gerade leicht, wer sich auf den ungewöhnlichen Stil einlasse, werde jedoch mit einem Text belohnt, der diverse seinerzeit in Serbien tabuisierte Themen behandelt. Besonders beeindruckt zeigt sich Ebeling von der Darstellung homosexuellen Begehrens und psychischer Störungen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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