Die Luft ist schneidend, und die Fjällgipfel hüllen sich in Grau. In der einsamen Stille des nordschwedischen Winters verirrt sich ein junger Welpe und ist ohne seine Mutter und seine Menschen hilflos der Natur ausgeliefert. In seinem unterkühlten Körper flattert sein Herz gegen die Kälte und die Nässe wie ein Vogelflügel. Glück und Zufall verhindern, dass er schon in den ersten Tagen verhungert. Bald lernt er Gefahren besser einzuschätzen. Sein Jagdinstinkt erwacht, und es gelingt ihm, den Frühling und den Sommer zu überstehen. Bis er zu Beginn des nächsten Winters einem Menschen begegnet. Ist es vielleicht sein Mensch? »Hundeherz« ist eine kurze, mitreißende Geschichte über die Natur, die Einsamkeit und das Leben.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Burkhard Müller hat ein "bedeutendes" Buch gelesen. Kerstin Ekmans Idee, ein Buch aus der Sicht eines Hundes zu schreiben, empfindet er als "kühn". Schließlich ist dies nicht die leichteste Aufgabe, wie Müller weiß. Schnell könne so ein Projekt die Kitschgrenze überschreiten, wenn Hundegefühle zu sehr vermenschlicht werden. Kerstin Ekman tue dies allerdings nicht, obgleich ihr Buch eine "Gratwanderung" bleibe. Gefallen hat er an den Wortneuschöpfungen gefunden, die das Buch sich aufgrund der vor allem olfaktorischen und akustischen Wahrnehmung eines Hundes zulegen musste, so dass es im Text angenehm "schlirkt, schlirft, schlurkt und schrappt". Allerdings gerät auch einiges unauthentisch für Müller: Farbbeschreibungen und bürgerliche Identitätsgefühle kämen bei Hunden eigentlich nicht vor. Schließlich lobt er die Beschreibung einer eingestreuten Waldszene und freut sich dann doch, dass Ekmans Hund auch menschliche Züge trägt und so eine gelungene Vereinigung beider Lebewesen in Ekmans Roman entstanden ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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