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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, einseitig bedruckt, Note: 1,0, Universität Stuttgart (Historisches Institut; Abteilung Neuere Geschichte), Veranstaltung: Von der mittelalterlichen Fest- und Fastenspeise zur modernen Fastfood-Kultur . Eine Geschichte der Ernährung, 48 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Vor dem Hunger ist keine Gesellschaft moralisch geschützt, denn die Not kann die Menschen dazu treiben, schlechthin alles zu essen, was ihnen unter die Fin ger kommt. Wie das Einstiegszitat…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, einseitig bedruckt, Note: 1,0, Universität Stuttgart (Historisches Institut; Abteilung Neuere Geschichte), Veranstaltung: Von der mittelalterlichen Fest- und Fastenspeise zur modernen Fastfood-Kultur . Eine Geschichte der Ernährung, 48 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Vor dem Hunger ist keine Gesellschaft moralisch geschützt, denn die Not kann die Menschen dazu treiben, schlechthin alles zu essen, was ihnen unter die Fin ger kommt.
Wie das Einstiegszitat bereits vermuten lässt, ist dieses Kapitel jener Form der Anthro po phagie gewidmet, die das Verzehren anderer Menschen aufgrund einer extremen Nah rungs mittelknappheit zum Thema hat. In solchen Notlagen schien das Leben der Menschen offen bar so sehr ge fähr det, dass der einzige Ausweg , nicht Hungers sterben zu müssen, der Abstieg zu barbarischen Kannibalismusakten war.
Bei der Be schäfti gung mit diesem Thema soll weniger die Frage nach der Authen ti zität der Berichte zu Kannibalismusfällen im Vorder grund stehen als viel mehr die Analyse der Reaktionen zu einigen Vorfällen. Hierzu stützt sich die Arbeit auf einschlägige Beispiele, die eine breite Palette an mög lichen Reak tionen ver zeichnen. Die Beispiele werden unter anderem den Um gang mit der Sün de, Schuld ab wen dungen und -zuweisungen, sowie Recht fertigungs ver suche be zie hungs weise Ver urteilungen von Moralisten, Theologen und Juristen be han deln.
Ein Großteil der Forschungsliteratur zum Thema Kannibalismus widmet sich dem so genannten rituellen Kannibalismus: Darunter fallen unter anderem Werke von Ewald Volhard, William Arens oder Heidi Peter-Röcher. Gute Einblicke zum Themen gebiet des Kannibalismus, die so wohl auf profane wie auch rituelle Kanni balis musformen eingehen, bieten die Werke von Hedwig Röcke lein, Daniel Fulda und Piero Camporesi.
Informationen zu einzelnen Kannibalismusvorfällenzu finden, gestaltet sich teil weise schwer. Im Fall des belagerten Dijon, in dem es im Jahre 1513 zu einem Kanni balis mus fall kam, konnte der Sachverhalt erst einige Jahre später in den Gerichts akten zu Mühl hausen nachgewiesen werden und in diesem Fall ist der Historiker gezwungen, einzig und allein auf das wahrheits ge mäße Geständnis des Verur teilten zu vertrauen. Zu der Belagerung der Stadt Sancerre im Jahre 1573 er weisen sich die Aufzeichnungen des Augen zeugen und Leidensgenossens Jean de Léry als sehr hilfreich. Nicht nur in seinem Werk Histoire memorable de la ville de Sancerre , in dem der Autor direkt auf die grau samen Geschehnisse während der Be lagerung eingeht, erfährt man von kannibalischen Hand lungen. Die traumatisch er lebte Belagerung wird von de Léry auch in einem anderen Werk, in Histoire d un voyage , verarbeitet.
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