Vom ungebrochenen Fortschrittsoptimismus zur gezielten PR-Arbeit: Wie Wasserkraftunternehmen begannen, öffentliche Emotionen zu steuern.Um den Ausbau erneuerbarer Energien wird heute mehr denn je gerungen. Doch schon Mitte des 20. Jahrhunderts sorgten massive Investitionen in den Bau von Wasserkraftwerken für Konflikte: Der Vision vom unerschöpflichen, sauberen Strom standen Sorgen um die Zerstörung von Natur und Landschaft sowie die Kritik an mangelnder Beteiligung der betroffenen Bevölkerung gegenüber.Der Historiker Fabian Zimmer untersucht diese öffentlichen Auseinandersetzungen der 1950er-Jahre ausgehend von Industriefilmen und weiteren PR-Materialien dreier exemplarischer Wasserkraftunternehmen: der Bayerischen Wasserkraftwerke AG in Deutschland, Vattenfall in Schweden und Electricité de France in Frankreich. Der Autor analysiert, wie die Unternehmen Filme einsetzten, um die Emotionen der Öffentlichkeit gegenüber dem Wasserkraftausbau zu managen. Er arbeitet die Narrative und Rechtfertigungsstrategien der Unternehmens-PR heraus, bindet sie in die breiteren Debattenkontexte ein und kann so zeigen, wie sich in den 1950er-Jahren der Umgang mit Emotionen in öffentlichen Auseinandersetzungen um Energieinfrastrukturen wandelte.
»(Zimmer) ist eine auch sprachlich hervorragend verfasste Forschungsleistung gelungen, dank derer die Wasserkrafthistorie der Moderne ein aufschlussreiches Kapitel dazugewonnen hat.« (Sebastian De Pretto, Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, Jg. 73 Nr. 2 (2023)) »eine herausragende Publikation« (Kay Hoffmann, Filmblatt 82/83 2023) »(Zimmer erzählt) mit einer Leichtigkeit und Übersicht, die dazu verführen, seine Studie (...) weiterzuempfehlen« (Eckhard Schinkel, Industriekultur, 2023)