Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: sehr gut, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Pädagogik), Veranstaltung: Aspekte allgemeiner Pädagogik - Pädagogische Anthropologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Hyperaktivität geistert derzeit oft in Form populärwissenschaftlicher Artikel durch die Presse oder flimmert als abendlicher Beitrag im Fernseher durch die Wohnzimmer deutscher Haushalte. Demnach scheint sich Hyperaktivität insbesondere von Kindern wie eine Epidemie in den Industrienationen auszubreiten. Mit einem augenscheinlichen Anstieg dieser bei Kindern am häufigsten diagnostizierten psychischen Störung gehen zunehmende Belastungen für insbesondere Eltern und Pädagogen einher. Während die Schulmedizin in einem ungeheuren Ausmaß mit medikamentöser Therapie in Form von Ritalin oder vergleichbaren Präparaten versucht gegenzusteuern, mehren sich die Stimmen kritischer Eltern und Psychologen, soziale Ursachen für die Entstehung dieses .abweichenden Verhaltens. zu berücksichtigen und daher mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen zu intervenieren. So sind es gerade diese kritischen Stimmen, die mich veranlassten, eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit `Hyperaktivität` zu suchen, um mir ein eigenes Urteil über Ursachen und Behandlungsspielräume zu bilden. Es geht mir hier um die Frage auslösender Faktoren und Bedingungen zu einem Erscheinungsbild, dass als Krankheit definiert ist und zahlreiche Kinder in Deutschland betrifft. Ich bin bemüht, herauszufinden, ob und in welchem Maße genetische Prädispositionen verantwortlich sind, wie derzeit massenmedial postuliert wird, welche Hintergründe dafür mitverantwortlich sind und ob ich eine eigene kritische, vielleicht vom derzeitigen Meinungsbild abweichende Ansicht finden kann. Ich möchte in meiner Hausarbeit neuere biologische Erkenntnisse über Faktoren zur Entstehung von ADS und ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Störung ohne und mit Hyperaktivität) erläutern, um in einem nächsten Teil anthropologisch und systemtheoretisch krit ische Stimmen zu Wort kommen zu lassen. Damit werde ich Anlage- als auch Umwelt-Faktoren gegenüberstellen, um unter Berücksichtigung derzeit angewandter Therapieformen zu einem eigenen Verständnis dieses Erscheinungsbildes der AD(H)S zu kommen. Aus diesen neuen Erkenntnissen möchte ich mögliche Konsequenzen für den Umgang mit AD(H)S herausarbeiten, speziell aus pädagogischer Sicht und anthropologischem (Selbst-)Verständnis.
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