Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Institut für Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Einführung in Theorie und Ästhetik: Okkultismus und Avantgarde, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Beim Hören des Titels Traumtänzerin Madeleine G. , stellt sich die Frage, was denn bitte eine Traumtänzerin sein soll. Der Begriff ruft Assoziationen hervor, wie eine Tänzerin, die traumhaft schön tanzt, oder etwa eine Künstlerin, die wie im Traum tanzt. Tatsächlich handelte es sich bei Madeleine G., die erstmals 1903 auftrat, um einen Fall, auf den beides zutraf. Sie wurde vor ihren Aufführungen unter Hypnose gesetzt und ihre Darstellungen wurden von den Zuschauern als unbeschreiblich wundervoll empfunden. Überall, wo man jedoch von der Traumtänzerin Madeleine liest, ist zuallererst die Rede davon, dass sie "Tanzkunst und experimentelle Psychologie vereinte" ; es wird also schnell klar, dass es sich hierbei nicht um eine gewöhnliche Tänzerin handelte. Auch wenn meist im Weiteren ihre Aufführungen als herausragend schön umschrieben werden, so wird doch zuallererst die Tatsache genannt, dass sie während diesen unter Hypnose stand. Welche Bedeutung das Phänomen der Hypnose in ihrer Karriere spielte, wird also schon hier deutlich. Steht einmal nicht ihr hypnotischer Zustand im Mittelpunkt eines Textes über Madeleine, so ist es häufig die Tatsache, "daß Madeleine keine ausgebildete Tänzerin war, sondern Hausfrau und Mutter" , eine weitere Besonderheit dieser Tänzerin. Die Traumtänzerin war ein einmaliger Ausnahmefall in der Tanzgeschichte, deren Eingang in die Tanzgeschichte überhaupt umstritten ist.Diese Arbeit untersucht, inwiefern es alles andere als ein Zufall war, dass die Traumtänzerin Madeleine G. gerade in dieser Zeit, Anfang des 20. Jahrhunderts, zu einem Phänomen wurde. Denn der Zusammenhang von Kunst mit Hysterie und Hypnose war bei den Ärzten und Psychologen zur Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert schon vor Madeleines Vorführungen ein beliebtes Thema gewesen. Analysiert wird in welcher Wechselwirkung Tanz und Psychologie bezüglich der Traumtänzerin standen und was die wirkliche Faszination ihrer Darbietungen ausmachte.Hierzu wird zuallererst ein Überblick über Madeleine G. sowie über ihre Aufführungen und deren Kontext gegeben. Daraufhin wird die Bedeutung der Hypnose und Hysterie bezüglich der Traumtänzerin hervorgehoben, sowie ein Bild dieser beiden Phänomene zur Jahrhundertwende vermittelt. Anschließend wird dargestellt, welchen Nutzen die Traumtänzerin folglich für die Ärzte hatte. In einem letzten Punkt wird dann schließlich untersucht, welchen Einfluss sämtliche äußeren Umstände auf den Erfolg Madeleine G.'s hatten.
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