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Ob Kakteen, Kunstwerke oder Kritzeleien auf Schultischen und Fahrstuhltüren - überall sehen wir phallische Objekte und erkennen sie als solche. Die Form ist simpel und uns seit Kindertagen bekannt. Bei Vulven hingegen könnte man fast glauben, sie seien erst vor Kurzem erfunden worden - ebenso wie die weibliche Lust. Es gibt einiges aufzuholen: In den sozialen Medien findet sich mittlerweile eine Sammlung gemalter Vulva-Porträts, in Workshops entstehen Gipsabdrucke der eigenen Vulva, und bei etsy findet man nicht nur Kerzen und Seifen, sondern auch Salzstreuer in Form weiblicher Genitalien. Was…mehr

Produktbeschreibung
Ob Kakteen, Kunstwerke oder Kritzeleien auf Schultischen und Fahrstuhltüren - überall sehen wir phallische Objekte und erkennen sie als solche. Die Form ist simpel und uns seit Kindertagen bekannt. Bei Vulven hingegen könnte man fast glauben, sie seien erst vor Kurzem erfunden worden - ebenso wie die weibliche Lust. Es gibt einiges aufzuholen: In den sozialen Medien findet sich mittlerweile eine Sammlung gemalter Vulva-Porträts, in Workshops entstehen Gipsabdrucke der eigenen Vulva, und bei etsy findet man nicht nur Kerzen und Seifen, sondern auch Salzstreuer in Form weiblicher Genitalien. Was kommt als nächstes? Die Normalisierung! Wer mit geschultem und neugierigem Blick durch die Welt geht, sieht Vulven überall. Am Wegesrand nehmen wir organisch geformte Astlöcher und abgebröckelten Putz an Häuserwänden auf einmal anders wahr, uns begegnen Taschen, Blumen und Madonnastatuen (ja, wirklich!) in Vulva-Form. Wieso das so ist? Weil wir immer nach dem Ausschau halten, was wir kennenund sehen wollen!
Autorenporträt
LISA FRISCHEMEIER lebt in Berlin und steht regelmäßig als Stand-up-Comedienne auf der Bühne. Unter anderem hostet sie die feministische Show ¿Witch Hunt¿. Ihre Comedy wurde schon als 'dark', 'edgy' und 'sehr verstörend' beschrieben - alles von Leuten, die generell schockiert und überrascht sind vom Konzept Frau.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Überall stehen im öffentlichen Raum Phallusse herum, aber nirgendwo sieht man Vulven? Stimmt gar nicht, lernt Rezensentin Christiane Lutz beim Betrachten von Lisa Frischemeiers Bildband, man muss nur genau hinschauen. Die Stand-up-Komikerin entwickelt darin, heißt es, eine kurze Kulturgeschichte der Vulva und ihrer Unsichtbarmachung, unter anderem in der Kunst und im Biologieunterricht. Wenn man hingegen Vulven sehen möchte, sieht man sie auch, freut sich Lutz mit Frischemeier, die Vulven auf Bettlaken, Heiligenfiguren und vielen anderen Alltagsobjekten ausfindig gemacht und fotografiert hat.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.11.2023

Nennt ihren Namen
Treppenhäuser, Früchte, Wollknäuel: Lisa
Frischemeier erinnern etliche Dinge an Vulven.
Haben Sie heute schon „Vulva“ gesagt? Nein? Dann ist genau jetzt der richtige Moment dafür. Also bitte einmal Luft holen und wiederholen: „Vulva, Vulva, Vulva“. So lang, bis es sich nicht mehr seltsam anfühlt. Die Stand-up-Komikerin Lisa Frischemeier hat die Frage beschäftigt, warum so wenig Dinge im öffentlichen Raum an Vulven erinnern, aber überall ganz eindeutig phallische Objekte herumstehen, etwa in Form von Gebäuden, Pfefferstreuern, antiken Skulpturen sowieso. Ihre These ist: Das scheint nur so zu sein, weil Vulven viel zu lang versteckt und nicht mal ordentlich benannt worden sind. Und was nicht mit einem Namen etabliert ist, sieht auch niemand. Weil wir immer nur nach dem Ausschau halten, was wir kennen.
Frischemeier will das ändern und führt in ihrem Buch „I see Vulvas everywhere“ zunächst kurz und knackig durch die dokumentierte, also sehr kurze, Kulturgeschichte der Vulva. Sie berichtet, wie die Vulva bewusst übergangen, wenn nicht diffamiert worden sei, von ihrem gelegentlichen Aufblitzen auf alten medizinischen Zeichnungen, und davon, dass sie in der Kunst oft sehr bewusst weggelassen und auf einen harmlosen, kindlichen Strich zwischen den Beinen reduziert wurde. Wenn sie im Biologieunterricht vorkommt, werde von ihr abgelenkt und die Aufmerksamkeit lieber auf reproduktive Organe wie die Gebärmutter gerichtet. „Jungs dürfen Spaß haben, Mädchen müssen vor allem aufpassen, nicht schwanger zu werden“, schreibt Frischemeier. Überhaupt galten ja nicht die Vulva mit der Klitoris, sondern die Vagina fälschlicherweise lang als Zentrum weiblicher Lust (danke, Freud!). Die Vagina aber, so Frischemeier, sei ja wohl nur ein „längliches Durchgangszimmer, aber nicht der Ort, wo die eigentliche Party stattfindet“.
So hat Lisa Frischemeier sich aufgemacht, das Ding beim Namen genannt und plötzlich überall Vulven gefunden: Zugpolster. Bettlaken. Aufgebrochene Mandarinen. Treppenhäuser. Lederjacken. Wollknäuel. An Heiligenfiguren. Sie hat diese Vulven dokumentiert, fotografiert, Bilder gesammelt und zu einem lustigen kleinen Buch zusammengestellt. Und wenn man die Welt einmal so gesehen hat, kann man sie nie wieder nicht so sehen.
CHRISTIANE LUTZ
Lisa Frischemeier: I see Vulvas everywhere. Bildband. Dumont, Köln 2023. 112 Seiten, 18 Euro.
Dreimal hingeschaut: Sind das welche?
Nein, das sind keine Vulven. Sieht aber so aus.
Foto: Sanna Stabell/Yaroslav Danylchenko/Sarah Parker/Dumont
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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»Ein Bildband dokumentiert [Vulven] und verändert das Sehen.« Christiane Lutz, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG »Nach der Lektüre dieses Buches wird die Welt um Sie herum eine andere sein.« Mark Schindler, SRF »Humorvolle Sammlung an Bildern aus Natur, Straßenverkehr und Alltagsgegenständen, in welche man die Form einer Vulva hineininterpretieren kann.« Sissy Rabl, DIE PRESSE »Lisa Frischemeiers Bildband lädt ganz unverkrampft dazu ein [die Vulva von jahrhundertalten Scham zu befreien] und bringt einen angesichts dieser Formen-Vielfalt zum Staunen.« Kristine Harthauer, SWR2 »Ein Büchlein verschafft einem schambehafteten Körperteil neue Sichtbarkeit« Wolfgang Paterno, PROFIL »Persönlich, provokant, feministisch und verdammt lustig [...]. Kein Buch für Voyeure, sondern für alle, die das Staunen nicht verlernt haben und sich einfach überraschen lassen können!« Herbert Pardatscher-Bestle, BÜCHERRUNDSCHAU »'I See Vulvas everywhere' leitet einen Perspektivwechsel ein. Wenn man nur richtig schaut, dann kann man auch Vulven an jeder Ecke erblicken. [...] Und wenn man sich einmal darauf einlässt, sieht man selbst künftig die Welt mit etwas anderen Augen.« Christian Ewers, STERN.DE »Mit der Sammlung von Motiven in Vulva-Form schärft [Lisa Frischemeier] unseren Blick und schafft auf feministisch provokante Art mit ganz viel Witz die Normalisierung des weiblichen Geschlechtsteils.« Susanne Lange, BRIGITTE.DE »sehr unterhaltsam« Hauke Hückstädt, HR2 KULTUR »[Ein] erfrischend freche[s] Buch« Karin Reber, YOGA Magazin »Absolut schmerz- und ausgewiesen pornofrei.« Antje Fasshauer, COUCH MAGAZIN »Was für ein gelungenes Buch - sowohl inhaltlich als auch ästhetisch. Die Autorin bricht eine Lanze (oh, Verzeihung, ein Phallussymbol!) für die Vulva und das gesamte 'untenrum' von Frauen.« Susanne Steppat, HEBAMMEN FORUM »Kauft dieses brillante Buch und verschenkt es an Vulven, die euch am Herzen liegen« Cordelia Röders Arnold, EINHORN »Aufklärung mit Humor.« Noemi Gradwohl, SRF KULTUR »Einen Blick sollte man sich nicht entgehen lassen, denn es steckt viel Spannung in dieser außergewöhnlichen Auseinandersetzung.« TO GO BERLIN »Wunderschön ästhetisch und poetisch!« Alfred Pranzl, SKUG MUSIKKULTUR…mehr