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Der Spanier ist stolz, ungebildet, faul und versteht nichts vom Ackerbau. Warum war man sich dessen im Europa der Frühen Neuzeit so sicher? Weil Enzyklopädien, Institutionen des Wissens par excellence, dies als "Wahrheit" verbreiteten.Die Untersuchung geht spanischen und portugiesischen Nationalstereotypen in rund 40 enzyklopädischen Lexika (in deutscher, englischer, französischer, niederländischer, italienischer, spanischer, portugiesischer Sprache) nach und wickelt entsprechende Urteile bis zu ihren - meist antiken - Wurzeln auf. Analysiert werden Aussagen über Geographie/Ökonomie,…mehr

Produktbeschreibung
Der Spanier ist stolz, ungebildet, faul und versteht nichts vom Ackerbau. Warum war man sich dessen im Europa der Frühen Neuzeit so sicher? Weil Enzyklopädien, Institutionen des Wissens par excellence, dies als "Wahrheit" verbreiteten.Die Untersuchung geht spanischen und portugiesischen Nationalstereotypen in rund 40 enzyklopädischen Lexika (in deutscher, englischer, französischer, niederländischer, italienischer, spanischer, portugiesischer Sprache) nach und wickelt entsprechende Urteile bis zu ihren - meist antiken - Wurzeln auf.
Analysiert werden Aussagen über Geographie/Ökonomie, Politik/Religion, Gesellschaft. Der diskursgeschichtliche, vergleichende Forschungsansatz, ein Novum sowohl für die Stereotypen- als auch Enzyklopädienforschung, offenbart eine erstaunliche Verbreitung und Permanenz der Aussagen über viele Jahrhunderte.Das vermeintlich "wahre" Wissen über die Iberer entpuppt sich als außerordentlich wirkungsmächtige diskursive Konstruktion, die selbst in die spanischen und portugiesischen Werke Einzug hielt. Am Ende ahnen wir: Der Spanier ist nicht faul, sondern Wissen als solches ist träge. Einmal kanonisiert, ändert es sich langsam - oder nie.