Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 2,0, Philipps-Universität Marburg (Gesellschaftswissenschaften und Philosophhie), Veranstaltung: Heterodoxie und Orthodoxie im Islam - eine Einführung, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie in jeder anderen Religion finden sich auch im Islam viele verschiedene Strömungen, in denen der Glaube unterschiedlich ausgelegt bzw. ausgelebt wird. So gibt es beispielsweise islamische Aufklärer, die versuchen ihre heiligen Schriften im Lichte der modernen Verhältnisse neu auszulegen. Dann wiederum gibt es diejenigen, die auf die Grundlagen ihrer Religion und den damit verbundenen Traditionen beharren und versuchen diese auf jede erdenkliche Weise zu bewahren. Die Rede ist nicht von frommen Muslimen, sondern von den islamischen Fundamentalisten.Zwar kann man erst seit den 1970er Jahren von einem politisch bedeutsamen islamischen Fundamentalismus sprechen, doch sind bereits in der frühen islamischen Geschichte fundamentalistische Tendenzen erkennbar (vgl. Gemein/Redmer 2005: 17). Der mittelalterliche Rechtsgelehrte Ibn Taimiyya gilt als der "wichtigste geistige Vorbereiter des modernen Islamismus" (ebd.: 18). Seine Ideen üben bis in die Gegenwart enormen Einfluss aus auf die islamischen Extremisten (vgl. ebd.: 18).In dieser Arbeit soll untersucht werden, ob und welche Legitimationsgrundlagen der islamische Rechtsgelehrte Ibn Taimiyya den modernen Fundamentalisten liefert. Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt:-Was waren die Glaubenslehren des Ibn Tamiyyas?-Wie sah sein Islamverständnis aus?-Welche Prinzipien verfolgen Fundamentalisten?-Ursachen des islamischen Fundamentalismus?-Religiöse Zugehörigkeit von Fundamentalisten?Nachdem im ersten Kapitel das Themma dieser Arbeit vorgestellt worden ist, wird das zweite Kapitel eine Definition über den "islamischen Fundamentalismus" sowie eine skizzenhafte Darstellung dessen historischen Ursprungs beinhalten. Eine Kurzbiographieüber Ibn Taimiyya und die Einbettung in den historisch politischen Kontext seiner Zeit sind Bestandteile des dritten Kapitels. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit den Ursachen des islamischen Fundamentalismus in der Neuzeit. Im Mittelpunkt des fünften Kapitels stehen zwei religiöse Strömungen der Gegenwart, diese sind zum einen die Salafiya sowie die Wahabiyya. Außerdem soll der Frage nachgegangen werden, ob und inwieweit Ibn Taimiyya tatsächlich als Vordenker des modernen Fundamentalismus betrachtet werden kann. Das sechste Kapitel setzt sich mit dem militanten Islamismus auseinander. Die Zusammenfassung im Hinblick auf die zentralen Fragen dieser Arbeit erfolgt im siebten Kapitel.
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