Die norwegische Regierung erklärte 2008 zum Mangfoldsåret oder Jahr der kulturellen Vielfalt, in der Hoffnung, eine integrativere und multikulturelle Kunstszene zu schaffen. Diese Studie untersucht das Jahr durch die Linse der institutionellen Theater in Oslo, wobei der Schwerpunkt auf der Ibsen-Performance liegt. Beide Bereiche besaßen das Potenzial, in Mangfoldsåret ein bedeutsames politisches Statement abzugeben und zu demonstrieren, dass die Regierung und die norwegische Kunstszene sich wirklich dafür einsetzten, das Niveau der kulturellen Vielfalt in den Künsten zu erhöhen: Das Theater ist der am stärksten subventionierte Kunstsektor, wobei die institutionellen Theater den Großteil dieser Subventionen genießen, und Ibsen ist eine der größten nationalen Kulturikonen Norwegens. Wie würden diese nationalen Institutionen - sowohl die institutionellen Theater als auch die Kulturinstitution Ibsen - auf die Forderungen der Regierung reagieren? Die Strukturen hinter dem norwegischenTheatersystem werden ebenfalls analysiert, um ein besseres Verständnis für die Gründe zu erlangen, warum kulturell vielfältige Einflüsse und Schauspieler solche Schwierigkeiten haben, in das System einzudringen, und um zu beurteilen, ob solche Probleme wirklich mit einem Jahr der kulturellen Vielfalt gelöst werden können.