Dühnfort hat den richtigen Riecher
Kommissar Tino Dühnfort hat sich dafür entschieden, nach der Elternzeit seinen Job bei der Mordkommission gegen eine Stelle in der Operativen Fallanalyse, kurz OFA, einzutauschen, um sich mehr mit den Fällen an sich zu beschäftigen. Kaum zum Dienst angetreten,
wird er mit dem Profilerteam auch schon zu einem Mordschauplatz gerufen. Während die Profiler den Fall…mehrDühnfort hat den richtigen Riecher
Kommissar Tino Dühnfort hat sich dafür entschieden, nach der Elternzeit seinen Job bei der Mordkommission gegen eine Stelle in der Operativen Fallanalyse, kurz OFA, einzutauschen, um sich mehr mit den Fällen an sich zu beschäftigen. Kaum zum Dienst angetreten, wird er mit dem Profilerteam auch schon zu einem Mordschauplatz gerufen. Während die Profiler den Fall als Einbruchsdelikt einstufen, ist Dühnfort nicht davon überzeugt und findet bei seinen Untersuchungen schon bald andere Mordfälle in Bayern, die alle eines gemeinsam haben: sie sind Morde mit Ansage. Doch Dühnfort stößt innerhalb seiner neuen Abteilung bei seinen Kollegen auf Widerstand. Wird er den Fall trotzdem lösen können?
Inge Löhnig hat mit „Ich bin dein Tod“ ihren Münchener Ermittler Tino Dühnfort zum neunten Mal ins Rennen geschickt, um mehrere Mordfälle aufzuklären. Wer die Serie bereits kennt, weiß, dass die Bücher alle immer in sich abgeschlossen sind. Als treuer Leser ist man allerdings bereits Dühnforts beruflichen und privaten Hintergrund vertraut, der sich auch immer wieder in seiner Handlungsweise wiederspiegelt und ihn wie einen alten Freund wirken lässt, während man ihn durch die Ermittlungen begleitet. Löhnigs flüssiger und spannungsgeladener Erzählstil lässt den Leser sofort in die Geschichte eintauchen und an die Seite von Dühnfort treten, der sich erst einmal in seiner neuen Abteilung und mit den neuen Kollegen arrangieren muss. Nun ist er nicht mehr federführend und tonangebend, sondern muss sich unterordnen. Das ist Neuland für ihn, doch seinem Instinkt kann er immer noch vertrauen, muss allerdings Schwerstarbeit leisten, um die Kollegen von seinem Eindruck zu überzeugen. Allein die zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb der OFA sind interessant dargestellt und machen einmal mehr deutlich, dass es immer jemanden gibt, der mehr zu sagen haben will als andere und damit so manchen produktiven Gedanken behindert. Der Spannungslevel wird schon zu Beginn gut aufgebaut und schraubt sich innerhalb der Handlung immer weiter in die Höhe. Löhnig weiß, wie sie ihre Leser psychologisch unter Strom setzen kann, diesmal hat sie besonders tief in die Trickkiste gegriffen, denn der Täter weckt beim Leser tatsächlich Verständnis.
Die Charaktere sind durchweg wie aus dem Leben gegriffen und überzeugen glaubwürdig mit ihren menschlichen Ecken und Kanten. Gerade dies macht sie für den Leser interessant, der ihnen gerne folgt und bei ihren Ermittlungen beobachtet. Dühnfort ist ein intelligenter Kopf, der sich eigentlich am Ziel seiner Wünsche sieht, da er schon lange von der üblichen Ermittlungsarbeit weg wollte, um sich mehr in die Fälle und seine Täter zu vertiefen. Doch wie das mit Wünschen so ist, manchmal sollte man sich davor hüten, dass sie in Erfüllung gehen. Dühnfort ist nun nicht mehr der führende Kopf, sondern muss sich unterordnen, was ihm eigentlich nicht schwer fällt, doch die Ignoranz anderer geht ihm gegen den Strich, denn sollte nicht um Kompetenzgerangel gehen, sondern darum, einen Fall aufzuklären. Ein Kollege namens Manfred macht Tino das Leben schwer, denn der ist oftmals einfach unerträglich und man möchte ihn als Leser am Liebsten vierteilen. Gina hat ebenfalls den einen festen Platz in diesem Roman und bietet etwas Auflockerung
„Ich bin dein Tod“ ist wieder einmal ein Krimi mit Pageturnerqualitäten, der einen die Zeit vergessen lässt mit einer gutdurchdachten Handlung und mit einigen schaurigen Bildern im Kopf. Verdiente Leseempfehlung!