In beklemmenden Bildern und atmosphärisch dichter Sprache erzählt Gabriele Stötzer in ihren Kurzgeschichten, Miniaturen und Gedichten von politischer Verfolgung und ideologisch verhängten Tabus, aber auch von den Sehnsüchten und vom Leben und Lieben der Frauen in der DDR, die - im Gegensatz zu offiziellen Verlautbarungen - immer wieder gegen vielschichtige Abhängigkeitsverhältnisse zu kämpfen hatten. 1976 wegen ihrer Protest-Unterschrift gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann verhaftet und verurteilt, hat sich Gabriele Stötzer in der berüchtigten Frauenhaftanstalt Hoheneck als herausragende, kritisch engagierte Autorin neu definiert. Gesellschaftlich ganz unten angekommen, nahm sie sich die Freiheit, nicht nur die akute politische Verfolgung und die ideologisch verhängten Tabus des totalitär verfassten Staates DDR zu ertragen und zu hinterfragen, sondern diese sprachlich auszuleuchten und in mitreißende, beängstigende und authentische Texte zu fassen.
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