Cem Özdemir kommt 1965 als Sohn türkischer -Gastarbeiter- in Bad Urach zur Welt. Er entwickelt - oft zum Befremden seiner Umgebung - ein frühes politisches, insbesondere umweltpolitisches Bewußtsein. Mit 16 beantragt Cem Özdemir die deutsche Staatsbürgerschaft, die er zwei Jahre später erhält. Seit 1981 Parteimitglied, wird der Erzieher und Sozialpädagoge 1994 als Direktkandidat für Bündnis 90/Die Grünen in den Bundestag gewählt. Er ist einwanderungspolitischer Sprecher seiner Fraktion, Mitglied im Innen- und Petitionsausschuß sowie einer der Schriftführer im Bundestag. Aufgrund seiner Herkunft wird er oft zur aktuellen Kurdenpolitik befragt; einen aus diesem Grund als Gratwanderung vorausgesehenen Türkeibesuch absolviert Cem Özedemir bravourös und verläßt seine zweite Heimat als Liebling der dortigen Medien. Berührungsängste sind Cem Özdemir ohnehin fremd: Im Bundestag tauscht er sich über die sogenannte schwarz-grüne Pizza-Connection insbesondere mit jungen Abgeordneten aus.