Kurzinhalt:
Christine leidet nach einem Unfall an einer seltenen Form von Amnesie: Jeden Morgen, wenn sie aufwacht, kann sie sich an nichts mehr erinnern.
Jeden Morgen wacht sie neben einem für sie fremden Mann (Ben) auf, ist aufeinmal 20 Jahre älter, als sie glaubt und muss jeden Morgen ihr
Leben neu erklärt bekommen.
Bis ein Arzt ihr empfiehlt, Tagebuch zu führen. Und sie aufeinmal andere…mehrKurzinhalt:
Christine leidet nach einem Unfall an einer seltenen Form von Amnesie: Jeden Morgen, wenn sie aufwacht, kann sie sich an nichts mehr erinnern.
Jeden Morgen wacht sie neben einem für sie fremden Mann (Ben) auf, ist aufeinmal 20 Jahre älter, als sie glaubt und muss jeden Morgen ihr Leben neu erklärt bekommen.
Bis ein Arzt ihr empfiehlt, Tagebuch zu führen. Und sie aufeinmal andere Dinge liest, als man ihr weiszumachen versucht.
Meine Meinung:
Die Idee fand ich genial: Diese Form der Amnesie, die einen Menschen derart abhängig von den Menschen um sich herum macht, ist für mich persönlich einfach mehr als gruselig.
Zumal einem aufeinmal bewusst wird, wie "Realität" beeinflusst werden kann.
Wer sagt die Wahrheit und wer nicht?
Diese absolute Abängigkeit von den Menschen um Christine und dieses Grundvertrauen, was sie entgegen bringen muss, wird im Verlaufe der Handlung aufgeweicht.
Dadurch, dass Christine Tagebuch führt (und Dr. Nash ihr jeden Morgen sagt, wo sie es versteckt hat, sonst würde sie es auch nicht wiederfinden!) bekommt sie nach und nach einen Eindruck davon, welche Lügen die Menschen ihr auftischen.
Dies kulmuniert in einem Satz gleich zu Beginn des Tagebuchs: "Vertraue Ben nicht!".
Ausgerechnet dem Mann, mit dem sie zusammenlebt und der ihr jeden Morgen aufs Neue erklärt, wer sie ist?
Es ist ein Verdienst der Autorin, dass dabei eine unheimliche Spannung aufgebaut wird, da man als Leser weiß, dass Christine immer nur wenige Stunden bleiben, um die Puzzleteile zusammenzusetzen - um am nächsten Morgen im Prinzip wieder von vorn anzufangen.
Von anderen Rezensenten wurde beklagt, dass sich die Handlung dadurch in die Länge zieht, das ständige Wiederholen des Tagesablaufs - aber letzlich ist genau das die Realität von Christine.
Da ich das Buch als Hörbuch gehört habe, war ich besonders von Andreas Sawatzkis Darstellung des Ben (Christines Mann) beeindruckt. Wenn er (sie) "Christine" durchs Haus ruft, weiß man nie, ob man sich geborgen fühlen kann oder einfach wegrennen sollte.
Es ist genau die Ambivalenz, mit der Christine die ganze Zeit zu kämpfen hat.
Fazit:
Sehr spannend. Zum Schluss hin wirkt Christine zwar etwas sehr naiv - aber tolle Gesamtidee!