Für den dänischen Prinzen sei er nicht "germanisch" genug. Deshalb hat man dem jüdischen Schauspieler Luc Bodtmar die Rolle des Hamlet verweigert. Sie hat ihn seit seinem ersten Theaterbesuch gefesselt, und ihretwegen ist er Schauspieler geworden. Er besteht nun darauf, den Shylock zu spielen. Mit dieser Figur verteidigt er sein Menschenrecht gegen den Antisemitismus seiner Umwelt und erreicht den Höhepunkt seiner Karriere. Die fiktive Geschichte von Luc Bodtmar ist angeregt durch das Lebensschicksal von Luzie Eger-Schiege, der die Nazis das Tanzen verboten und die nach dem Krieg eine gefeierte Sängerin jiddischer Lieder wurde.Reinhard Großmann, selbst Enkel eines jüdischen Großvaters, wurde 1934 in Niederschlesien geboren, wuchs nach 1945 in Baden-Württemberg auf und unterrichtete Englisch, Geschichte und Religion in einem Schwarzwälder Gymnasium. Seit dem Tod seiner Frau lebt er bei der Familie seines Sohnes in Freienwill bei Flensburg. Er schreibt Romane, Erzählungen und Kurzgeschichten. Der "Hamlet" ist seine achte Veröffentlichung.