Paul Auster legt hier, fußend auf einem von ihm entworfenen Projekt des staatlichen US-Rundfunks, eine Sammlung wahrer Geschichten von Hörern vor, in denen das Leben so bunt, so schicksalhaft und so verrückt erscheint wie in seinen Romanen: Geschichten, die unserer Vorstellung von der Welt zuwiderlaufen, Geschichten von den unbegreiflichen Kräften, die in unserem Leben wirken. Mal sind sie traurig, mal lustig, aber stets anrührend - und so ausgewählt, dass sie das Denken, Träumen und Hoffen einer ganzen Nation widerspiegeln.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.12.2001Selbst Hühner klopfen höflich an
Wie es der Zufall will: Paul Auster sammelt wahre amerikanische Geschichten / Von Verena Lueken
Die meisten Bücher verdanken sich, neben hehreren Anliegen, dem Willen zur Anstrengung. "Ich glaubte, mein Vater sei Gott" hingegen entstand aus Trägheit. Paul Auster, der Herausgeber der "wahren Geschichten aus Amerika", die unter diesem Titel versammelt sind, wurde gebeten, für das einem öffentlich-rechtlichen Sender vergleichbare Radioprogramm "National Public Radio" regelmäßig Beiträge zu verfassen. Möglicherweise könne er alle zwei Wochen einige Geschichten erzählen, schlug der Redakteur vor. Auster paßte das überhaupt nicht in seinen Arbeitsplan, doch seine Frau, die Schriftstellerin Siri Hustvedt, hatte eine Idee, wie er den Auftrag annehmen könnte, ohne viel dafür tun zu müssen: Er sollte doch die Hörer selbst erzählen lassen und brauchte aus den zu erwartenden Manuskripten dann nur auszuwählen, was ihm am besten gefiele und was er vorlesen wollte. Auster folgte ihrem Vorschlag, und der Sender stimmte zu. Den Hörern war einzig vorgegeben, daß ihre Geschichten kurz sein sollten und wahr. So entstand das "National Story Project". Das war 1999. Auster wäre nicht Auster, behauptete er nicht, all dies wäre Zufall gewesen. Auf Außenstehende wirkt es eher wie ein cleveres Konzept.
Schon im ersten Jahr erhielt Auster mehr als viertausend Einsendungen. Nicht alle respektieren die Platzbegrenzung, und ob sie alle wahr seien, stellt allein Auster nicht in Frage. Jetzt liegt eine Auswahl von hundertsechsundzwanzig dieser Geschichten, sortiert unter Überschriften wie "Tiere", "Liebe", "Gegenstände" oder auch "Tod", "Familien", "Krieg", als gebundene Erzählsammlung vor, und man versteht, was Auster daran gereizt haben mag, sich nun doch ein wenig Arbeit mit seinem Projekt zu machen. Denn zahlreiche der versammelten Erzählungen scheinen zu bestätigen, worauf Austers eigene literarische Erfindungen stets hinauslaufen: daß es der Zufall sei, der unser aller Leben bestimme, dieser aber keineswegs beliebig und also sinnlos daherkomme. Dinge, so abenteuerlich sie erscheinen mögen, geschehen aus gutem Grund - darauf fußt Austers Arbeit, und daran glauben auch die Erzähler des Radioprojekts. Etwa jener Mann, der in einem überfüllten Restaurant an den Tisch einer einzelnen Frau gesetzt wird, ihre Telefonnummer auf einen Zettel schreibt, diesen in den Mantel steckt, den Mantel verliert und dann, Monate später, dieselbe Frau in derselben Situation in einer anderen Stadt wiedertrifft. Nur wer daran glaubt, daß solche Zufallsverkettungen einen verborgenen Plan erfüllen, wird es für folgerichtig halten, daß der Mann diese Frau kurz darauf heiratet. Austers eigene Geschichten steuern nicht immer auf ein derartiges Happy-End zu, aber sie folgen der gleichen Logik.
Ein Huhn geht durch den Ort, kommt zu einem Haus, klopft mit dem Schnabel an die Tür, diese öffnet sich, man läßt das Huhn ein, die Tür schließt sich wieder. Das ist eine Geschichte, wie sie Laurie Anderson erzählen könnte, mit elektronisch verzerrter Stimme möglicherweise und eingebunden in eine unverschämt quietschende Tonassemblage, eine Geschichte, wie gemacht für ein virtuelles Lagerfeuer, an dem Amerika sich offenbart - als ein Land der Geschichtenerzähler, in dem jedem Merkwürdiges widerfährt und jeder das Talent hat, anderen davon zu berichten. Die Geschichte vom Huhn ist die erste, mit sechs Zeilen auch die kürzeste und eine der besten Geschichten des Buches. Andere erzählen von verlorenen und wiedergefundenen Gegenständen, von Äußerungen, die Wirklichkeit werden, von überraschenden Wiederbegegnungen, von schmerzhaften Entscheidungen, die nach Jahrzehnten plötzlich als glückliche Fügung erscheinen.
Die meisten sind zwischen einer und drei Buchseiten kurz, aber es gibt auch eine, die über elf Seiten läuft, und einige, die auf einer halben Platz haben. Die Autoren kommen aus fast allen Gegenden der Vereinigten Staaten, genau gesagt: aus zweiundvierzig der fünfzig Staaten, und so gibt es Geschichten vom Aufbruch aus der Provinz in die große Stadt und umgekehrt von der Aussiedlung aufs Land, von Reisen in die Fremde und von der Rückkehr nach Hause. Auster hat darauf geachtet, daß ebenso viele Männer wie Frauen zu Wort kommen. Sie sind zwischen zwanzig und fast neunzig Jahren alt. Auch die soziale Herkunft der Erzähler entspricht in etwa der demographischen Verteilung des Landes, wir begegnen Testpiloten und Gefängnisinsassen, Universitätsdozenten, Hausfrauen und Bauern, einem Meeresökologen und einem Omnibusfahrer, Schreinern, Postboten und einem Spezialisten für die Reparatur mechanischer Klaviere. Auch Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg und aus Vietnam erzählen ihre Geschichten. Der Titel übrigens verdankt sich einem Ereignis, von dem ein Mann aus Idaho berichtet. Jemand, der ihn geärgert hatte, sollte tot umfallen, hatte sein Vater einmal gesagt. Kurz darauf fiel der Mann um und war tot.
Nur wenige Geschichten sind so pointenlos wie jene, die erzählt, wie im heißen Sommer des Jahres 1962 ein schwarzes Paar in Manhattan auf der Straße tanzt. Die meisten illustrieren vielmehr die Grundannahme dieses Projekts, daß nämlich wahre Ereignisse oft so seltsame Wendungen nehmen, daß sie jede Erfindung in den Schatten stellen. In einer Geschichte immerhin tut auch die Fiktion Gutes. Eine Studentin hat kein Geld für eine Rückenoperation, die ihr das Gehen sehr erleichtern würde. Ihre Mutter findet auf dem Dachboden eine unveröffentlichte Erzählung von O. Henry, verkauft sie und kann mit dem Erlös ihrer Tochter die Operation ermöglichen. Eine solche Geschichte wagte sich in der Tat kaum jemand auszudenken. Daß sie wahr ist, adelt allerdings nur die Wirklichkeit, nicht die Erzählung.
Die gesammelten Geschichten klingen trotz ihrer so unterschiedlichen Herkunft im Ton einheitlich. Möglicherweise ist das der Ton des routinierten Amateurs, Amerikaner, so diese Verallgemeinerung erlaubt ist, erzählen ja tatsächlich gern und fast alle gut. Vielleicht ist es auch Austers Redigat, das Kanten abgeschliffen hat. Jedenfalls entsteht der Eindruck einer großen Eintönigkeit, die vielleicht beim Hören nicht ganz so auffällig wäre.
Paul Auster ist ein Autor, der nicht nur an den Zufall glaubt, sondern der auch einer fast obsessiven Faszination mit dem Leben Fremder anhängt. Die intensive Erforschung der Biographien anderer, das Eintauchen in fremde Existenzen bis hin zum Identitätswechsel sind häufige Motive in seinen Geschichten. Ein wenig von dieser Obsession ist in seiner Begeisterung für die Geschichten seiner Hörer zu spüren. "Depeschen oder Berichte von den Fronten der persönlichen Existenz" nennt Auster in seinem Vorwort diese Erlebnisbeschreibungen, die ihn und uns mit dem Leben völlig unterschiedlicher Menschen konfrontieren. Trotz ihrer Häufung, so Auster, bleibe jede dieser Geschichten in der Erinnerung gegenwärtig wie ein Schnappschuß.
Die Leseerfahrung bestätigt das nur bedingt. Um Auster in seiner Faszination zu folgen, muß man seine postmodern maskierte romantische Weltsicht teilen, in der tatsächlich kein Zufall nur zufällig und kein Ereignis ohne Grund sind. Wer hingegen an keinen Plan im Zufall glaubt und wem sich das Leben in all seinen Verzettelungen nicht notwendig zu einem runden Ganzen fügt, in dem alles seinen Sinn findet, den wird durch all diese Erzählungen hindurch eine tiefe Müdigkeit befallen. Vielleicht mündet sie in einen Traum, in dem, wie in diesen Geschichten, alles anders als dort, aber alles ohne Grund geschehen kann.
Paul Auster (Hrsg.): "Ich glaubte, mein Vater sei Gott. Wahre Geschichten aus Amerika". Aus dem Amerikanischen übersetzt von Thomas Gunkel, Volker Oldenburg, Kathrin Razum und Marion Sattler Charnitzky. Rowohlt Verlag, Reinbek 2001. 408 S., geb., 38,92 DM.
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Wie es der Zufall will: Paul Auster sammelt wahre amerikanische Geschichten / Von Verena Lueken
Die meisten Bücher verdanken sich, neben hehreren Anliegen, dem Willen zur Anstrengung. "Ich glaubte, mein Vater sei Gott" hingegen entstand aus Trägheit. Paul Auster, der Herausgeber der "wahren Geschichten aus Amerika", die unter diesem Titel versammelt sind, wurde gebeten, für das einem öffentlich-rechtlichen Sender vergleichbare Radioprogramm "National Public Radio" regelmäßig Beiträge zu verfassen. Möglicherweise könne er alle zwei Wochen einige Geschichten erzählen, schlug der Redakteur vor. Auster paßte das überhaupt nicht in seinen Arbeitsplan, doch seine Frau, die Schriftstellerin Siri Hustvedt, hatte eine Idee, wie er den Auftrag annehmen könnte, ohne viel dafür tun zu müssen: Er sollte doch die Hörer selbst erzählen lassen und brauchte aus den zu erwartenden Manuskripten dann nur auszuwählen, was ihm am besten gefiele und was er vorlesen wollte. Auster folgte ihrem Vorschlag, und der Sender stimmte zu. Den Hörern war einzig vorgegeben, daß ihre Geschichten kurz sein sollten und wahr. So entstand das "National Story Project". Das war 1999. Auster wäre nicht Auster, behauptete er nicht, all dies wäre Zufall gewesen. Auf Außenstehende wirkt es eher wie ein cleveres Konzept.
Schon im ersten Jahr erhielt Auster mehr als viertausend Einsendungen. Nicht alle respektieren die Platzbegrenzung, und ob sie alle wahr seien, stellt allein Auster nicht in Frage. Jetzt liegt eine Auswahl von hundertsechsundzwanzig dieser Geschichten, sortiert unter Überschriften wie "Tiere", "Liebe", "Gegenstände" oder auch "Tod", "Familien", "Krieg", als gebundene Erzählsammlung vor, und man versteht, was Auster daran gereizt haben mag, sich nun doch ein wenig Arbeit mit seinem Projekt zu machen. Denn zahlreiche der versammelten Erzählungen scheinen zu bestätigen, worauf Austers eigene literarische Erfindungen stets hinauslaufen: daß es der Zufall sei, der unser aller Leben bestimme, dieser aber keineswegs beliebig und also sinnlos daherkomme. Dinge, so abenteuerlich sie erscheinen mögen, geschehen aus gutem Grund - darauf fußt Austers Arbeit, und daran glauben auch die Erzähler des Radioprojekts. Etwa jener Mann, der in einem überfüllten Restaurant an den Tisch einer einzelnen Frau gesetzt wird, ihre Telefonnummer auf einen Zettel schreibt, diesen in den Mantel steckt, den Mantel verliert und dann, Monate später, dieselbe Frau in derselben Situation in einer anderen Stadt wiedertrifft. Nur wer daran glaubt, daß solche Zufallsverkettungen einen verborgenen Plan erfüllen, wird es für folgerichtig halten, daß der Mann diese Frau kurz darauf heiratet. Austers eigene Geschichten steuern nicht immer auf ein derartiges Happy-End zu, aber sie folgen der gleichen Logik.
Ein Huhn geht durch den Ort, kommt zu einem Haus, klopft mit dem Schnabel an die Tür, diese öffnet sich, man läßt das Huhn ein, die Tür schließt sich wieder. Das ist eine Geschichte, wie sie Laurie Anderson erzählen könnte, mit elektronisch verzerrter Stimme möglicherweise und eingebunden in eine unverschämt quietschende Tonassemblage, eine Geschichte, wie gemacht für ein virtuelles Lagerfeuer, an dem Amerika sich offenbart - als ein Land der Geschichtenerzähler, in dem jedem Merkwürdiges widerfährt und jeder das Talent hat, anderen davon zu berichten. Die Geschichte vom Huhn ist die erste, mit sechs Zeilen auch die kürzeste und eine der besten Geschichten des Buches. Andere erzählen von verlorenen und wiedergefundenen Gegenständen, von Äußerungen, die Wirklichkeit werden, von überraschenden Wiederbegegnungen, von schmerzhaften Entscheidungen, die nach Jahrzehnten plötzlich als glückliche Fügung erscheinen.
Die meisten sind zwischen einer und drei Buchseiten kurz, aber es gibt auch eine, die über elf Seiten läuft, und einige, die auf einer halben Platz haben. Die Autoren kommen aus fast allen Gegenden der Vereinigten Staaten, genau gesagt: aus zweiundvierzig der fünfzig Staaten, und so gibt es Geschichten vom Aufbruch aus der Provinz in die große Stadt und umgekehrt von der Aussiedlung aufs Land, von Reisen in die Fremde und von der Rückkehr nach Hause. Auster hat darauf geachtet, daß ebenso viele Männer wie Frauen zu Wort kommen. Sie sind zwischen zwanzig und fast neunzig Jahren alt. Auch die soziale Herkunft der Erzähler entspricht in etwa der demographischen Verteilung des Landes, wir begegnen Testpiloten und Gefängnisinsassen, Universitätsdozenten, Hausfrauen und Bauern, einem Meeresökologen und einem Omnibusfahrer, Schreinern, Postboten und einem Spezialisten für die Reparatur mechanischer Klaviere. Auch Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg und aus Vietnam erzählen ihre Geschichten. Der Titel übrigens verdankt sich einem Ereignis, von dem ein Mann aus Idaho berichtet. Jemand, der ihn geärgert hatte, sollte tot umfallen, hatte sein Vater einmal gesagt. Kurz darauf fiel der Mann um und war tot.
Nur wenige Geschichten sind so pointenlos wie jene, die erzählt, wie im heißen Sommer des Jahres 1962 ein schwarzes Paar in Manhattan auf der Straße tanzt. Die meisten illustrieren vielmehr die Grundannahme dieses Projekts, daß nämlich wahre Ereignisse oft so seltsame Wendungen nehmen, daß sie jede Erfindung in den Schatten stellen. In einer Geschichte immerhin tut auch die Fiktion Gutes. Eine Studentin hat kein Geld für eine Rückenoperation, die ihr das Gehen sehr erleichtern würde. Ihre Mutter findet auf dem Dachboden eine unveröffentlichte Erzählung von O. Henry, verkauft sie und kann mit dem Erlös ihrer Tochter die Operation ermöglichen. Eine solche Geschichte wagte sich in der Tat kaum jemand auszudenken. Daß sie wahr ist, adelt allerdings nur die Wirklichkeit, nicht die Erzählung.
Die gesammelten Geschichten klingen trotz ihrer so unterschiedlichen Herkunft im Ton einheitlich. Möglicherweise ist das der Ton des routinierten Amateurs, Amerikaner, so diese Verallgemeinerung erlaubt ist, erzählen ja tatsächlich gern und fast alle gut. Vielleicht ist es auch Austers Redigat, das Kanten abgeschliffen hat. Jedenfalls entsteht der Eindruck einer großen Eintönigkeit, die vielleicht beim Hören nicht ganz so auffällig wäre.
Paul Auster ist ein Autor, der nicht nur an den Zufall glaubt, sondern der auch einer fast obsessiven Faszination mit dem Leben Fremder anhängt. Die intensive Erforschung der Biographien anderer, das Eintauchen in fremde Existenzen bis hin zum Identitätswechsel sind häufige Motive in seinen Geschichten. Ein wenig von dieser Obsession ist in seiner Begeisterung für die Geschichten seiner Hörer zu spüren. "Depeschen oder Berichte von den Fronten der persönlichen Existenz" nennt Auster in seinem Vorwort diese Erlebnisbeschreibungen, die ihn und uns mit dem Leben völlig unterschiedlicher Menschen konfrontieren. Trotz ihrer Häufung, so Auster, bleibe jede dieser Geschichten in der Erinnerung gegenwärtig wie ein Schnappschuß.
Die Leseerfahrung bestätigt das nur bedingt. Um Auster in seiner Faszination zu folgen, muß man seine postmodern maskierte romantische Weltsicht teilen, in der tatsächlich kein Zufall nur zufällig und kein Ereignis ohne Grund sind. Wer hingegen an keinen Plan im Zufall glaubt und wem sich das Leben in all seinen Verzettelungen nicht notwendig zu einem runden Ganzen fügt, in dem alles seinen Sinn findet, den wird durch all diese Erzählungen hindurch eine tiefe Müdigkeit befallen. Vielleicht mündet sie in einen Traum, in dem, wie in diesen Geschichten, alles anders als dort, aber alles ohne Grund geschehen kann.
Paul Auster (Hrsg.): "Ich glaubte, mein Vater sei Gott. Wahre Geschichten aus Amerika". Aus dem Amerikanischen übersetzt von Thomas Gunkel, Volker Oldenburg, Kathrin Razum und Marion Sattler Charnitzky. Rowohlt Verlag, Reinbek 2001. 408 S., geb., 38,92 DM.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"So richtig kann Verena Lueken sich mit diesem Buch nicht anfreunden, das aus einem Rundfunkprojekt entstanden ist, in dem Hörer zum Einsenden seltsamer und wahrer Erlebnisse aufgefordert waren. Man müsse schon den Glauben des Herausgebers an den sinnvollen Zufall teilen, um seine Faszination an den Erlebnissen fremder Leute verstehen zu können, meint die Rezensentin, die zudem nicht immer völlig überzeugt ist, dass die Geschichten wirklich wahr sind. Was sie stört, ist die "Eintönigkeit", mit der die Erzählungen vorgebracht werden und was, wie sie vermutet, beim Hören nicht ganz so störend wäre. Und so befällt sie beim Lesen eine "tiefe Müdigkeit", trotz der mitunter skurrilen Begebenheiten, die berichtet werden.
© Perlentaucher Medien GmbH"
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