Sexueller Missbrauch ist wohl das schlimmste Verbrechen, das ein Mensch einem anderen Menschen antun kann. Vor allem, wenn die Gewalttat an Kindern verübt wird. Doch es ist nicht nur die Tat an sich, die den Opfern zusetzt. Es sind vor allem die Langzeit-Folgen, unter denen ein auf diese Weise traumatisiertes Wesen ein Leben lang zu leiden hat. Oftmals schützt sich die misshandelte Seele, indem sie ins Vergessen überwechselt. Was für den ersten Moment ein adäquates Mittel zum Selbstschutz sein mag. Leider hilft diese Bewältigungsmethode nur bedingt, wie die Autorin am eigenen Leib erfahren musste. Seit ihrer Teenagerzeit leidet Nina an diversen Symptomen. Magersucht, Bulimie, Borderline, selbstverletzende Handlungen und zahlreiche andere, psychische sowie körperliche Störungen beeinflussen bis heute ihr Leben. Ein fortwährender Kampf, der kein Ende zu nehmen scheint. Trotzdem meistert sie ihren Alltag und führt ein den Umständen entsprechend erfülltes, zufriedenes Dasein. Bis einFlashback ihr sorgsam errichtetes Kartenhaus zum Einsturz bringt... Dieses Buch ist keine Anklage an den Täter, sondern eine Schilderung von Ninas Leidensweg. Vom ersten Flashback bis hin zur vollständigen Erinnerung. Es gibt Einblicke in die Therapie, in die Aufarbeitung des Traumas und in das Leben der Autorin, die mit viel Kraft und fast schon schmerzlicher Ehrlichkeit davon berichtet, wie es ihr bei all dem ergeht. Und, wie sie Stück für Stück ihre PTBS und die Dämonen der Vergangenheit besiegt.