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Jürg Halter hat ein Programm: "Ich kaufe mir in Japan einen Sack mit Kohle/und schreibe mir mit einem Stück Kohle einen Oberlippenbart/wie ein Haiku unter die Nase." Jürg Halter scheint in der Tat "die Welt berührt" zu haben. Und seine Gedichte künden davon in einem ungewohnten Ton. Hier wird die Welt neu gewürfelt und arrangiert, hier wird kühn drauflos gemixt, was noch nie zuvor kombiniert wurde: Shaka Zulu und ein Berlin-Gedicht, postmoderne Avantgardereflexionen und Aromapartikel, vor allem aber die Lust am Text und am Klang der Worte. Die Kritik an den festgefahrenen Prinzipien unserer…mehr

Produktbeschreibung
Jürg Halter hat ein Programm: "Ich kaufe mir in Japan einen Sack mit Kohle/und schreibe mir mit einem Stück Kohle einen Oberlippenbart/wie ein Haiku unter die Nase." Jürg Halter scheint in der Tat "die Welt berührt" zu haben. Und seine Gedichte künden davon in einem ungewohnten Ton. Hier wird die Welt neu gewürfelt und arrangiert, hier wird kühn drauflos gemixt, was noch nie zuvor kombiniert wurde: Shaka Zulu und ein Berlin-Gedicht, postmoderne Avantgardereflexionen und Aromapartikel, vor allem aber die Lust am Text und am Klang der Worte. Die Kritik an den festgefahrenen Prinzipien unserer Gesellschaft (und dem Gewaltpotential der Sprache und ihrer Bilder) verdichtet sich in Halters Gedichten zu einer fiktiven Weltreise von Österreich über Spanien, Tibet, Surinam, die USA bis zur weiten Freiheit der finnischen Seen: "In den Seen von Finnland will ich sterben/in jedem See eine Stunde mich baden/ in einen immer neuen See tauchen: Finnland" - eine Liebeserklärung an die visuellen und haptischen Seiten des Lebens, eingefangen mit einem feinmaschigen Netz von Worten und Werten. Das ist absolut zeitgemäß. "Ich habe die Welt berührt" ist von schneidender sprachlicher Präzision, überraschend in all seiner Bewegung ebenso wie in der Gesamtkomposition.
Autorenporträt
Jürg Halter wurde 1980 in Bern geboren. Er studierte an der dortigen Hochschule der Künste. Heute lebt und arbeitet er als Dichter und Performance Poet in Bern. Bekannt wurde er durch zahlreiche Auftritte an Literaturfestivals und Spoken-Word-Shows in Europa, Afrika und den USA.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

"Dieser Mensch hat einen Hau", befindet Nicolai Kobus über Jürg Halter, aber abgesehen davon, dass der junge Dichter manchmal ein klein wenig über sein Ziel hinausschießt, meint er das durchaus als Kompliment. Die Gedichte seien oft so "exaltiert" und "verschraubt", dass man kaum wisse, worum es eigentlich gerade geht, aber "schnurrig unterhalten" fühle man sich trotzdem, und das sei ja nicht zu verachten. Manchmal wolle Halter ein bisschen verbissen originell sein, oft ist er es aber auch einfach mühelos. Die einzige Konstante dabei bleibt ein Ich, das oft kein Lyrisches Ich sein kann, das aber auch nicht der Autor ist - "Ich, ein Blatt", darüber kann man schon mal nachdenken. Es gelingt Halter hervorragend, lobt Kobus, mit Klischees und Haltungen der Poesie zu spielen, ohne dabei jemals die Pfade der Ironie zu verlassen.

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