Bettine Brentano, provokant und unbekümmert den gesellschaftspolitischen Zwängen ihrer Zeit gegenüber, gilt als "enfant terrible" der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts. Nach dem Tod ihres Mannes Achim von Arnim beginnt sie ein Doppelleben in Briefen. Sie dichtet und deutet die eigene Korrespondenz um und veröffentlicht mehrere fiktionale Bücher in Briefform. Der Stoff ihrer Poesie ist der ihres damals schon vergangenen Lebens, ihrer Jugend. Neben den publizierten Briefwechseln gibt es aber echte Briefe - Freundschaftsbriefe, politische Briefe, Haushaltsbriefe, Liebesbriefe, gerichtet an die Schwägerin und Dichterin Caroline von Günderrode, an Goethes Mutter, an Goethe selbst, an den geliebten Bruder Clemens und natürlich an den Ehemann. Die Zusammenschau beider Textsorten in der von Hannelore Schlaffer kommentierten Auswahl läßt ein spannendes Porträt der romantischen Muse und Schriftstellerin entstehen.