"Wir denken, weil wir nicht wissen", sagt Ezra Pound. Auf seinen Gedankenspuren durchmisst Eva Hesse einen ganzen Kontinent des Geistes und zeigt, wie das Motiv der Liebe das Werk des Jahrhundertdichters befeuert hat. Mit diesem grundlegenden Werk legt Eva Hesse zugleich die Summe ihrer jahrzehntelangen kritischen Erkundung von Pounds monumentaler Dichtung vor.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Unbeeindruckt zeigt sich Tobias Lehmkuhl von Ezra Pounds "spermologischen Spekulationen", die die langjährige Pound-Übersetzerin Eva Hesse in ihrem Buch über die Rolle von Liebe und Erotik im Werk des Dichters untersucht. Deutlich wird für ihn jedenfalls der enge Zusammenhang zwischen schöpferischen Potential und Potenz bei Pound. Neben einem Überblick über die Rolle der Liebe in Pounds Dichtung findet Lehmkuhl in dem Buch auch einen Abriss der Philosophiegeschichte beziehungsweise von Pounds Auseinandersetzung mit ihr. Die Frage nach Pounds Verhältnis zur Erotik scheint ihm durchaus von Interesse, zumal sonst vor allem die politischen Einstellungen des Dichters im Vordergrund stehen, auf die auch Hesse eingeht. Da bleibt für ihn der Bezug zum eigentlichen Thema nicht immer deutlich. Andererseits hält er die Ansichten des Dichters zur Sexualität doch für ziemlich "banal".
© Perlentaucher Medien GmbH
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