»Der Roman ist reine, flirrende Energie: Jazz.«
Frauke Meyer-Gosau in 'Süddeutsche Zeitung'
Rick Martin ist ein Waisenjunge, ein Schulschwänzer, arm, unbehütet. Aber er hat Musik im Blut. Zuerst bewundert er die schwarzen Jungs aus den Clubs, dann steht er mit ihnen auf der Bühne. Doch durchspielte Nächte, Alkohol und Enttäuschungen bringen ihn langsam zu Fall. Musikalisch allerdings hat er die Vollkommenheit erreicht, und er weiß: Das Beste ist, sein Leben einer Sache bedingungslos hinzugeben, auch wenn man dabei untergeht.
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Frauke Meyer-Gosau in 'Süddeutsche Zeitung'
Rick Martin ist ein Waisenjunge, ein Schulschwänzer, arm, unbehütet. Aber er hat Musik im Blut. Zuerst bewundert er die schwarzen Jungs aus den Clubs, dann steht er mit ihnen auf der Bühne. Doch durchspielte Nächte, Alkohol und Enttäuschungen bringen ihn langsam zu Fall. Musikalisch allerdings hat er die Vollkommenheit erreicht, und er weiß: Das Beste ist, sein Leben einer Sache bedingungslos hinzugeben, auch wenn man dabei untergeht.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.11.2019NEUE TASCHENBÜCHER
Ein Leben
für den Jazz
„Es ist gut, ein Leben voller Hingabe zu führen, selbst wenn dieses Leben einem irgendwann plötzlich eins in die Fresse haut.“ Das ist die zentrale Lebensweisheit des Jazztrompeters Rick Martin, und kurz nachdem er sie einem Freund ins Ohr geflüstert hat, ist er auch schon tot. In einem kurzen Leben ist er vom vernachlässigten Jugendlichen zum gefeierten Jazzer aufgestiegen und, begleitet von zu viel Gin, auch wieder abgestiegen. Die amerikanische Schriftstellerin Dorothy Baker ließ sich für ihren Roman „Young Man with a Horn“ 1938 vom Trompeter Bix Beiderbecke inspirieren – von seiner Musik mehr als von seinem Leben. Rick ist der einzige weiße zwischen schwarzen Jazzmusikern, und die schwierige wechselseitige Annäherung in einer rassistisch geprägten Gesellschaft schildert Baker mit lakonischem Humor. Dass ihr Roman als der erste Jazzroman überhaupt gilt, liegt auch an ihrem untrüglichen Gespür für Rhythmus: Diese Geschichte fließt wie kunstvoll und dabei schwebend leicht komponierte Musik dahin; es ist eine Geschichte, die – wie der Erzähler feststellt – „den Klang der Wahrheit hat, und den einen oder anderen Beiklang noch dazu“.
ANTJE WEBER
Dorothy Baker: Ich mag mich irren, aber ich finde dich fabelhaft. Aus dem Englischen von Kathrin Razum. dtv, München 2019, 270 Seiten, 11, 90 Euro.
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Ein Leben
für den Jazz
„Es ist gut, ein Leben voller Hingabe zu führen, selbst wenn dieses Leben einem irgendwann plötzlich eins in die Fresse haut.“ Das ist die zentrale Lebensweisheit des Jazztrompeters Rick Martin, und kurz nachdem er sie einem Freund ins Ohr geflüstert hat, ist er auch schon tot. In einem kurzen Leben ist er vom vernachlässigten Jugendlichen zum gefeierten Jazzer aufgestiegen und, begleitet von zu viel Gin, auch wieder abgestiegen. Die amerikanische Schriftstellerin Dorothy Baker ließ sich für ihren Roman „Young Man with a Horn“ 1938 vom Trompeter Bix Beiderbecke inspirieren – von seiner Musik mehr als von seinem Leben. Rick ist der einzige weiße zwischen schwarzen Jazzmusikern, und die schwierige wechselseitige Annäherung in einer rassistisch geprägten Gesellschaft schildert Baker mit lakonischem Humor. Dass ihr Roman als der erste Jazzroman überhaupt gilt, liegt auch an ihrem untrüglichen Gespür für Rhythmus: Diese Geschichte fließt wie kunstvoll und dabei schwebend leicht komponierte Musik dahin; es ist eine Geschichte, die – wie der Erzähler feststellt – „den Klang der Wahrheit hat, und den einen oder anderen Beiklang noch dazu“.
ANTJE WEBER
Dorothy Baker: Ich mag mich irren, aber ich finde dich fabelhaft. Aus dem Englischen von Kathrin Razum. dtv, München 2019, 270 Seiten, 11, 90 Euro.
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Dass ihr Roman als der erste Jazzroman überhaupt gilt, liegt auch an ihrem untrüglichen Gespür für Rhythmus. Antje Weber Süddeutsche Zeitung 20191105