Die Logik von Männerbünden und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen
Es scheint nicht nur reiner Zufall gewesen zu sein, dass Rainer Maria Rilkes Gedicht Der Knabe ausgerechnet im Jahre 1902 entstand und seinerzeit der Sehnsucht unzähliger Jungen nach einer rauschhaft aufbrechenden, "bündisch" ausgelebten Männlichkeit Ausdruck verlieh.
Das 20. Jahrhundert war zeitweise von einem extremen Männlichkeitskult gekennzeichnet, begleitet von aufwühlenden Anforderungen an die Männer in den Kriegs- und Nachkriegsjahren.
Jürgen Reulecke untersucht in Studien von der Jahrhundertwende bis hin zu den späten 60er Jahren das Binnenleben von Männer- und Jugendbünden, sowie deren Sehnsüchte, Ausbruchsversuche und Ängste.
Dabei schildert der Autor gleichsam den Kontext einer Gesellschaft, die lange Zeit bestrebt war, vor allem den männlichen Nachwuchs zum Garanten für Wehrhaftigkeit und nationaler Stärke zu erziehen.
Reuleckes Band beleuchtet das Ideal männlicher Wehrhaftigkeit und die Logik v on Männerbünden sowie deren Verführungspotentiale und gesellschaftlichen Auswirkungen bis heute.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Es scheint nicht nur reiner Zufall gewesen zu sein, dass Rainer Maria Rilkes Gedicht Der Knabe ausgerechnet im Jahre 1902 entstand und seinerzeit der Sehnsucht unzähliger Jungen nach einer rauschhaft aufbrechenden, "bündisch" ausgelebten Männlichkeit Ausdruck verlieh.
Das 20. Jahrhundert war zeitweise von einem extremen Männlichkeitskult gekennzeichnet, begleitet von aufwühlenden Anforderungen an die Männer in den Kriegs- und Nachkriegsjahren.
Jürgen Reulecke untersucht in Studien von der Jahrhundertwende bis hin zu den späten 60er Jahren das Binnenleben von Männer- und Jugendbünden, sowie deren Sehnsüchte, Ausbruchsversuche und Ängste.
Dabei schildert der Autor gleichsam den Kontext einer Gesellschaft, die lange Zeit bestrebt war, vor allem den männlichen Nachwuchs zum Garanten für Wehrhaftigkeit und nationaler Stärke zu erziehen.
Reuleckes Band beleuchtet das Ideal männlicher Wehrhaftigkeit und die Logik v on Männerbünden sowie deren Verführungspotentiale und gesellschaftlichen Auswirkungen bis heute.
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02.06.2001, Neue Zürcher Zeitung, Männerbünde: "In dieser Studie findet sich viel Anschauungsmaterial über das Ideal männlicher Wehrhaftigkeit, über sein Verführungspotenzial und dessen Auswirkungen."
28.07.2001, Frankfurter Rundschau, Heiliges Leben unter seinesgleichen: "Reuleckes Essays machen auf die Kontinuität bestimmter Männlichkeitsmodelle aufmerksam und tragen zugleich zur Historisierung der Jugendrevolte von 68 bei."
30.07.2001, Tages-Anzeiger, Sehnsucht nach Mutter: "In ihrer Gesamtheit liefern die Beiträge ein materialreiches, anschauliches, informatives, sensibel interpretierendes und selbstreflektiertes Mosaik zur Jugend-, Männer- und Generationengeschichte im Deutschland des 20. Jahrhunderts."
28.07.2001, Frankfurter Rundschau, Heiliges Leben unter seinesgleichen: "Reuleckes Essays machen auf die Kontinuität bestimmter Männlichkeitsmodelle aufmerksam und tragen zugleich zur Historisierung der Jugendrevolte von 68 bei."
30.07.2001, Tages-Anzeiger, Sehnsucht nach Mutter: "In ihrer Gesamtheit liefern die Beiträge ein materialreiches, anschauliches, informatives, sensibel interpretierendes und selbstreflektiertes Mosaik zur Jugend-, Männer- und Generationengeschichte im Deutschland des 20. Jahrhunderts."
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Nach der Lektüre der in den Jahren 1986-2000 verfassten 16 Essays des Siegener Historikers für Neuere Geschichte und langjährigen Referenten des Archivs der Deutschen Jugendbewegung weiß Ulrike Brunotte nun viel mehr über alte und neue Männerbünde und die Konzentration auf maskuline Elemente in Jugendkult und Jugendbewegungen. Auch wenn in manchen Passagen die biografisch geprägte Sicht des 1943 geborenen Autors, der selbst in jungen Jahren Mitglied von Jugendorganisationen war, zu sehr in den Vordergrund trete und einige sehr detailreiche Texte etwas anstrengend zu lesen seien, hält die Rezensentin das Buch für einen wichtigen Beitrag zum Diskurs über die Kontinuität bestimmter Männlichkeitsmodelle jenseits politischer Ausrichtungen. Und das schließt für Brunotte auch eine Historisierung der 68er mit ein.
© Perlentaucher Medien GmbH
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