Das berührende Zeugnis einer besonderen Beziehung. Alma Mahler-Werfel galt als schöpferische Muse und betörende femme fatale. Verheiratet mit dem Komponisten Gustav Mahler, dem Architekten Walter Gropius, dem Schriftsteller Franz Werfel und liiert mit dem Maler Oskar Kokoschka, reichte ihre verführerische Wirkung auch weit in Politik und Kirche. Eine andere Seite dieser starken Persönlichkeit zeigt der nun erstmals erschlossene Briefwechsel mit Arnold Schönberg. Haide Tenner führt in ihrer Auswahl durch mehr als 40 Jahre einer besonderen Beziehung: Alma Mahler als Förderin, Mäzenin und Kämpferin für diejenigen, an die sie glaubte. Die Briefe zeugen von einer nicht immer problemfreien Freundschaft, von gekränktem Stolz auf beiden Seiten und von Einsamkeit und Wertschätzung im gemeinsamen Exil. Sie haben bekenntnishaften Charakter. Das beeindruckende Zeugnis eines halben Jahrhunderts.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Christian Wildhagen widmet sich dem von Haide Tenner herausgegebenen Briefwechsel zwischen Alma Mahler und Arnold Schönberg. Eine, wie er findet, vorzügliche Edition, über deren Vorzüglichkeit wir vom Rezensenten allerdings leider wenig erfahren. Wildhagen beschränkt sich darauf, uns das Bemerkenswerte an der Korrespondenz zu erklären, indem er sie als stilles Kapitel der Moderne preist. Die Armut des Komponisten ist darin ein stetes Thema, unterschwellig auch die Großherzigkeit Mahlers, natürlich das Werk (beider!), Tagesgeschehen und nicht zuletzt auch die sich verfinsternde Zeitgeschichte. Alles entspannt und in gegenseitiger Harmonie gefasst, wie Wildhagen erklärt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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