Anhand des Titels und des Klappentextes des Thrillers "Ich, Saulus" lässt sich erkennen, dass Saulus / Paulus die Hauptrolle spielen wird und dieses war auch Auslöser für mich, diesen Thriller lesen zu wollen. Vorweg möchte ich verdeutlichen, das die Story definitiv spannend ist, aber das Genre
Thriller nicht passend erscheint. Mir fiel das Lesen leicht und auch wenn sich am Ende die Ereignisse…mehrAnhand des Titels und des Klappentextes des Thrillers "Ich, Saulus" lässt sich erkennen, dass Saulus / Paulus die Hauptrolle spielen wird und dieses war auch Auslöser für mich, diesen Thriller lesen zu wollen. Vorweg möchte ich verdeutlichen, das die Story definitiv spannend ist, aber das Genre Thriller nicht passend erscheint. Mir fiel das Lesen leicht und auch wenn sich am Ende die Ereignisse förmlich überschlagen, sind auch einige Längen zu erkennen, die dem Roman manchmal eine seichte Seite geben und mich Paulus in einem anderen Licht sehen lassen. Paulus der mir in vielen ein Vorbild ist, erzählt seine Geschichte, die in der Kindheit beginnt und erkennen lässt, wie Gott in ihm gewirkt hat, um aus ihm einen großen berufenen Apostel zu machen, der sich um seine Geschwister sorgt und selbst im Gefängnis nicht aufhört Menschen zu begegnen. Ich fand es interessant und muss gestehen, dass das Bild welches ich mir von Paulus gemacht hatte, um einiges reiner war, als dieses welches mir hier nun im Buch begegnet. Im Hinblick auf den Autor, der sich gerne auf Fiktion beschränkt (Siehe Finale - Reihe) kann ich dieses verzeihen, obwohl es mich oft verwirrte und unglaubwürdig erschien. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht , Paulus wäre mir so erhalten geblieben, wie ich ihn zuvor wahrgenommen hatte. Im Roman kommt er oft arrogant und unsympathisch daher und wird erst dann als Mann Gottes wahrgenommen, als Gott ihn mit Blindheit schlägt. Die Verwandlung vom Saulus zum Paulus wird den meisten sicherlich bekannt sein, daher werde ich darauf nicht eingehen wollen.
Ein weiterer alter Bekannter ist Lukas, der im Roman der Arzt ist, der sich sehr bemüht, Paulus letzte Tage im Gefängnis ein klein wenig leichter und bequemer zu gestalten. Hier wird Liebe sehr deutlich und natürlich auch, wie wunderbar Paulus auf Menschen gewirkt haben muss. Ich bin vollends zufrieden gestellt, denn die Story der Gegenwart, die eingeflochten wurde, konnte mich nur mäßig überzeugen. Im Gesamtergebnis ist "Ich, Saulus" ein solides Buch, welches aber einige kleine Schwächen aufweisen konnte. Manches war einfach zu stark ausgeführt und hätte in gekürzter Form vielleicht mehr begeistert und anderes wiederum hätte ich mir ausführlicher gewünscht. Letztendlich ist es die Vergebung von dem der Roman lebt, welches auch Augustin erlebt, der sich mit seinem Vater versöhnen konnte und auch Paulus wird versöhnt in die Herrlichkeit heimgehen. Auch wenn es die Manuskripte, so wie im Buch beschrieben nicht gegeben hat, war es interessant, in der Vergangenheit des Paulus Einblicke zu erhalten, wenn auch fiktiv. Der Rahmen der rund um Paulus gesteckt wurde, war überwiegend faszinierend und daher vergebe ich auch sehr gerne eine Leseempfehlung, allerdings mit dem Hinweis sich auf Begebenheiten einzustellen, die absolut erfunden sind und nur dazu dienen dem Buch den nötigen Kick zu geben. Wer sich darauf einstellen kann, wird in "Ich, Saulus" ein gelungenes Buch finden, dem aber der Thrill fehlt, was ich jetzt nicht als besonders dominierend empfunden habe. Die geschichtlichen Hintergründe sind definitiv spannend und hochkarätig.
★★★★