Nach außen war ich stets die perfekte Fassade. Immer wieder wurde von anderen um das beneidet, was ich aus ihrer Sicht hatte, durfte, konnte, während es ihnen selbst vorenthalten zu bleiben schien. Niemand kam auf die Idee, einmal einen Blick hinter die Fassade zu werfen. Dort, in tiefster Dunkelheit, hatte ich mich klein zusammengerollt, nicht wissend, wie ich das Leben ertragen sollte, in das ich hineingeworfen worden war. Mein wahrer Kern war alles andere als lebensfroh, sondern drohte unter der Last zusammenzubrechen, die zu viele in ungünstigen Umständen zugebrachte Jahre mit sich gebracht hatten. Zum richtigen Zeitpunkt eröffnete die unerwartete Begegnung mit meinem langjährigen therapeutischen Begleiter mir einen Zugang zu mir selbst. In meiner Sackgasse tat sich eine Tür auf, durch die ich hindurchschritt und die mich unversehens in mein Leben führte. So erfuhr ich nicht nur endlich die Hintergründe meiner Andersartigkeit, sondern bekam auch etwas an die Hand, was mir beider Verarbeitung half. Heute bin ich bei mir selbst angekommen. Ich gehe meinen Weg, so wie ich bin, und nicht mehr so, wie andere es sich vorgestellt haben. Ohne die sieben Jahre meiner Analyse hätte ich diesen Punkt nicht so schnell erreicht. Wenn überhaupt. Heute kann ich zu mir stehen, wie ich bin. Und zum ersten Mal wage ich, mich frei durch mein Leben zu bewegen und jeden Millimeter darin auszunutzen, einzunehmen - und auszukosten. Ich habe mich mit Hilfe meiner Analyse aus den dunkelsten Untiefen befreien können. Wenn mich heute jemand beneidet, fühlt sich das nicht besser an als damals. Heute allerdings weiß ich, dass das, worum ich beneidet werde, echt ist und aus mir selbst heraus kommt. So, wie ich bin.