Während Streicher- und Bläserklassen im Musikunterricht heute nicht mehr ungewöhnlich sind, haben Singeklassen noch immer Modellcharakter. Wie das erfolgreiche Unterrichtsmodell der Singeklassen von Ralf Schnitzer belegt, steckt darin ein enormes Potenzial. Bei diesem Konzept werden musiktheoretische Inhalte erst dann gelernt, wenn man sich singend mit ihnen vertraut gemacht hat. Über die Stimme als das natürlichste Instrument werden Schüler intuitiv an Musik und also an Kunst und Kultur herangeführt. So trägt Musikunterricht entscheidend zur Persönlichkeitsbildung der Schüler bei.In einem großen Bogen führt Michael Römer von den pädagogischen Schriften Rousseaus und Kestenbergs hin zu denen von Adorno und Alt, um der Frage der Entwicklung unseres heutigen Bildungsideals nachzugehen. Mit dem Konzept der Singeklassen stellt er einen aktuellen Ansatz zur musikalischen Bildung vor, den er in Beziehung zu Erkenntnissen der Lernpsychologie und der Emotionsforschung setzt.Die These, dass Bildung durch Singen im Schulalltag möglich sei, steht in diesem Buch im Mittelpunkt. Es richtet sich sowohl an Musiklehrer aller Schularten, als auch an musikpädagogisch Interessierte.