Damit Jean-Charles Deutsch lernt, verbringt seine Familie die Ferien auf einem deutschen Campingplatz.Er soll mal so richtig in der Sprache baden, sagt sein Vater, doch Jean-Charles träumt eher vom Baden im Meer. Als er einen Jungen in seinem Alter kennenlernt und sich mit ihm unterhalten soll, erfindet er aus Spaß eine Fantasiesprache und gibt diese seinen Eltern gegenüber als Holländisch aus. Und so ersinnt er ein Wort nach dem anderen: »Sprott« heißt Blume, »Schrappatt« Zelt und sich selbst nennt er »Ichtazan«. Die Eltern sind stolz auf ihren begabten Sohn und grüßen die vermeintlich niederländischen Nachbarn nun auch in deren Sprache (»Holla-i!«). Jean-Charles und sein neuer Freund finden mit Hilfe der neuen Sprache sogar ihre verschwundenen Schwestern wieder - ja, Fremdsprachen sind sehr nützlich! Marie-Aude Murail erzählt die wunderbar verrückte Geschichte einer Ferienfreundschaft, die zu lesen großen Spaß macht!
Deutsch: "Ich habe keine Lust, mit einem deutschen Jungen zu spielen", sagt Jean-Charles. Der Junge aus Frankreich verbringt seine Ferien mit seiner Familie auf einem deutschen Campingplatz. "Deutsche Kinder sind genauso nett wie französische", sagt seine Mutter. "Nein, die sind blöd", findet Jean-Charles. Blöd ist vor allem, dass sein Vater unbedingt will, dass er im Urlaub Deutsch lernt - obwohl er es noch nicht einmal selbst kann. Als Jean-Charles dann eines Tages einen Jungen beim Fußballspielen kennenlernt, der sich mit "Nickless" vorstellt, erfindet er kurzerhand einfach eine Phantasiesprache, die er seinen Eltern gegenüber als Holländisch ausgibt. Sich selbst nennt Jean-Charles fortan "Ichtazan", Zelt heißt "Schrappat", ein Ei ist ein "Wruck". Eine Sprache lernt Jean-Charles also schon. Aber eben so ganz anders, als seine Eltern sich das vorgestellt haben. Echt komisch.
steff.
Marie-Aude Murail: "Ich Tarzan - du Nickless." Moritz Verlag. 56 Seiten, 9,95 Euro. Ab 8 Jahre.
Delfine: Welches Kind träumt nicht davon, einmal mit einem Delfin durch die Wellen zu reiten? Pfeilschnell durchs Meer zu zischen oder durch klares Wasser zu gleiten und dabei langsam echte Freunde zu werden? In den phantasievollen und spannenden Geschichten bekannter Autoren helfen die freundlichsten Meeresbewohner der Welt Kindern auf ungewöhnliche Weise beim Schwimmenlernen. Sie spielen oder sprechen mit ihnen und manche retten sogar Leben. Und das, obwohl sie selbst bedroht sind: Sei es, dass sie durch den Motorenlärm großer Schiffe die Orientierung verlieren und bei Ebbe am Strand landen oder Verletzungen von Schiffsschrauben an sich tragen. Gut, dass sie von Kindern geliebt werden, die darauf aufpassen, dass den wunderbaren Tieren zumindest in diesen Geschichten nichts wirklich Schlimmes passiert.
steff.
Antonia Wehrhahn (Hrsg.): "Die Lagune der Delfine." Erfrischende Geschichten von tollen Tümmlern und flossenflinken Flippern. Arena Verlag. 168 Seiten, [Euro] 8,95. Ab 8 Jahre
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Lena Bopp ist sich sicher: diese besondere Ferienlektüre wird Eltern und Kinder gleichermaßen erfreuen. In "Ich Tarzan - du Nickless" erzählen die Kinderbuchautorin Marie-Aude Murail und der Zeichner Michel Gay die Geschichte des kleinen Jean-Charles, der in den Ferien mit seinen Eltern zwecks Spracherwerb nach Deutschland reisen muss. Dem Willen der Eltern zum Trotz unterhält er sich aber mit seinem neu gewonnenen Freund ausschließlich in einer Fantasiesprache . Das in Frankreich bereits vor zwanzig Jahren erschienene Kinderbuch verspricht nicht nur viel Spaß, sondern ganz nebenbei auch eine Anleitung zu Toleranz, glaubt die Kritikerin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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