Der herkömmliche Individualismus geht in die Irre. Denn bei aller Einzigartigkeit, die der Einzelne sich zuschreibt, ist er doch kein Produkt seiner selbst. Vielmehr braucht er die Anderen als bewunderndes Publikum und bedient sich der bekannten Vorstellungen seiner Welt. Mit der Siegermentalität, die ihm eigen ist, bringt er die Anderen zum Verschwinden. Erst aus der Begegnung der Individuen geht aber eine Welt hervor, die sich durch Vielfalt auszeichnet und reich an Inspiration ist. Freilich muss dazu jedes Individuum den Mut aufbringen, das ihm Eigene und Neue in die Welt einzubringen. In diesem Sinn plädiert Martin Mosimann in diesem Band für einen Individualismus der Vielfalt.
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