Seit 1977 fotografiert Dieter Schwerdtle die documenta, seit 1982 für die Zeitschrift Kunstforum international. Seine beobachtende Rolle als Fotoreporter ermöglichte ihm, den Künstlern der bedeutenden Kunstausstellung zu begegnen und Zwiesprache zu halten. So entstand im Laufe der Jahrzehnte ein umfangreiches Oeuvre zum Thema Künstlerporträt. Seine Portraits gewinnen künstlerische Kraft, weil sie in dem einen Bild die Komplexität einer Persönlichkeit einfangen. Der zweite Teil der retrospektiven Ausstellung „Ich und andere Menschen“ beschreibt zwei Serien von Arbeiterportraits. In Thailand fotografierte Schwerdtle im Dorf seiner Frau Pai in Ban Tcha-Om Menschen nach der Arbeit, in nordhessischen Industriebetrieben entstanden Bildnisse von Menschen bei der Arbeit. In „Arbeit, Alltag und Rituale“ setzt sich der Fotograf gleichermaßen einfühlsam wie ironisch mit Themen wie Wahlkampf, Migration und Alltagskultur auseinander. Die Ausstellung umfaßt ca. 160 Fotografien des in Kassel lebenden Künstlers. Das Katalogbuch enthält Essays von Dirk Schwarze, Marianne Heinz und Alfred Nemeczek.