Nelson Caramelo Valdes, gerade 70 geworden, Rumbamusiker von Beruf und ein Star aus der großen Zeit des Salsa, muss in weniger als 36 Stunden sein legendäres Orchester zusammentrommeln, um in die Schlacht gegen seinen einzigen Konkurrenten zu ziehen. Leider gibt es zwei Hindernisse: Er weiß nicht, wo sich seine Musiker zur Zeit aufhalten, und die Stadt in der er sie sucht, ist keine geringere als Mexiko City. Und so steuert die ganze Geschichte einer phantastischen Rumba-Session entgegen mit liebevollem Blick zurück, tolldreiste Anekdoten, viel Magie und einer Liebesgeschichte, die farbenfroher und beschwingter kaum vorstellbar ist. Ein Roman, der vor Fabulierlust und Phantasie nur so sprüht.
Sonne, Son und Rumba
Sie sind unter 70 und kennen Buena Vista Social Club nicht? Macht nichts - wenn Sie DIESES Buch gelesen haben, dann werden Sie für beides ein Faible haben: für die Weisheit und stellenweise Unbekümmertheit eines gesegneten Alters und für Rumba und Salsa - eine Musik, die nicht ins Ohr, sondern direkt in die Beine UND ins Herz geht. Was Autor Gabriel Mendoza, mit seinen noch nicht einmal vierzig Jahren hier zu Papier gebracht hat, das ist mehr als die launige Geschichte eines alten Mannes, der "es noch einmal wissen will".
Musikalischer Wettstreit
Nelson "Caramelo" ist ein kubanischer Rumbamusiker, den das Leben vor 50 Jahren auf der Suche nach Ruhm und Reichtum nach Mexiko-City verschlagen hat. Doch die Zeit der großen Salsa-Orchester ist längst vorbei und so schlägt er sich heute als Tanzlehrer in einem abgehalfterten Nachtclub der Stadt durch, wo er den professionellen Damen und anderen halbseidenen Gestalten den karibischen Hüftschwung beibringen soll. An seinem siebzigsten Geburtstag erhält er einen Anruf seines Agenten: Er soll im besten Rumba-Club der Stadt in einem musikalischen Wettstreit gegen seinen alten Erzrivalen antreten, gegen Saturno Baron, den zwielichtigen Boss der Musikergewerkschaft. Und dann geht sie erst so richtig los, die "Jagd" nach den alten Gefährten der "Sonora Batarrumba", in der Nelson 36 Stunden Zeit bleiben, um sein zehnköpfiges Orchester zusammenzubekommen.
Blues Brothers auf kubanisch
Im ständigen Wechsel mit Rückblenden auf die Zeit nach der Ankunft des Kubaners in Mexiko darf der Leser an einer ebenso abenteuerlichen wie unterhaltsamen Suche teilnehmen. So muss in der Gegenwart ein Musiker aus den Fängen seiner "upper class" Ehefrau befreit, ein anderer direkt aus dem Gefängnis geholt werden - ganz abgesehen von der Tatsache, dass Saturno nicht untätig bleibt und versucht, seinem gefürchteten Gegenspieler so viele Steine als möglich in den Weg zu legen. Und in der Vergangenheit ist es ein Kind, der kleine Moncho, den es zu finden gilt - scheint er doch unter die Teufelsanbeter geraten zu sein?
Ganz nebenbei wird so ein anschauliches Bild gezeichnet von den mexikanischen Slums der Fünfziger Jahre - und ihren bei aller Armut und Not unverwüstlich lebensfrohen Bewohnern. Egal ob Prostituierte, Priester oder Provinzpolitiker - Mendoza zeichnet sie alle so lebensnah, dass man meint, jeden einzelnen schon mindestens einmal in der Kneipe um die Ecke getroffen zu haben. Es menschelt ungemein und selbst wenn mystische Elemente hinzukommen, verliert der Autor nie den Boden unter den Füßen, im Gegenteil, auch da lacht der Schalk aus jeder Zeile - ohne dabei Ehrerbietung und Respekt vor dem Götterglauben der Afrikaner zu verlieren.
Es gibt immer einen Grund zu feiern...
Die Schreibe ist zuweilen deftig und derb - da wird gevögelt, gesoffen, gerülpst, gefurzt und auch gekotzt - nie jedoch vulgär, sondern authentisch und glutvoll. Vor allem aber steckt dieses Buch voller Musik und Rhythmus. Und es spiegelt die Lebenseinstellung der Bewohner der Karibik ebenso wie die der Mexikaner wieder: "Es gibt immer einen Grund zu feiern, mag die Lage auch noch so verzwickt sein." Ein Nachhall dieser augenzwinkernden Klänge wird Ihr Herz auch dann noch erfreuen, wenn Sie den Roman schon längst zur Seite gelegt haben. Und sollten Sie auch Ihren Ohren noch etwas "Zucker" geben wollen, dann gönnen Sie sich einfach die CD Buena Vista Social Club. Die ist, ebenso wie Ich vergass, dass ich dich vergass ..., Genuss pur - auch für unter Siebzigjährige.
(Michaela Pelz)
Sie sind unter 70 und kennen Buena Vista Social Club nicht? Macht nichts - wenn Sie DIESES Buch gelesen haben, dann werden Sie für beides ein Faible haben: für die Weisheit und stellenweise Unbekümmertheit eines gesegneten Alters und für Rumba und Salsa - eine Musik, die nicht ins Ohr, sondern direkt in die Beine UND ins Herz geht. Was Autor Gabriel Mendoza, mit seinen noch nicht einmal vierzig Jahren hier zu Papier gebracht hat, das ist mehr als die launige Geschichte eines alten Mannes, der "es noch einmal wissen will".
Musikalischer Wettstreit
Nelson "Caramelo" ist ein kubanischer Rumbamusiker, den das Leben vor 50 Jahren auf der Suche nach Ruhm und Reichtum nach Mexiko-City verschlagen hat. Doch die Zeit der großen Salsa-Orchester ist längst vorbei und so schlägt er sich heute als Tanzlehrer in einem abgehalfterten Nachtclub der Stadt durch, wo er den professionellen Damen und anderen halbseidenen Gestalten den karibischen Hüftschwung beibringen soll. An seinem siebzigsten Geburtstag erhält er einen Anruf seines Agenten: Er soll im besten Rumba-Club der Stadt in einem musikalischen Wettstreit gegen seinen alten Erzrivalen antreten, gegen Saturno Baron, den zwielichtigen Boss der Musikergewerkschaft. Und dann geht sie erst so richtig los, die "Jagd" nach den alten Gefährten der "Sonora Batarrumba", in der Nelson 36 Stunden Zeit bleiben, um sein zehnköpfiges Orchester zusammenzubekommen.
Blues Brothers auf kubanisch
Im ständigen Wechsel mit Rückblenden auf die Zeit nach der Ankunft des Kubaners in Mexiko darf der Leser an einer ebenso abenteuerlichen wie unterhaltsamen Suche teilnehmen. So muss in der Gegenwart ein Musiker aus den Fängen seiner "upper class" Ehefrau befreit, ein anderer direkt aus dem Gefängnis geholt werden - ganz abgesehen von der Tatsache, dass Saturno nicht untätig bleibt und versucht, seinem gefürchteten Gegenspieler so viele Steine als möglich in den Weg zu legen. Und in der Vergangenheit ist es ein Kind, der kleine Moncho, den es zu finden gilt - scheint er doch unter die Teufelsanbeter geraten zu sein?
Ganz nebenbei wird so ein anschauliches Bild gezeichnet von den mexikanischen Slums der Fünfziger Jahre - und ihren bei aller Armut und Not unverwüstlich lebensfrohen Bewohnern. Egal ob Prostituierte, Priester oder Provinzpolitiker - Mendoza zeichnet sie alle so lebensnah, dass man meint, jeden einzelnen schon mindestens einmal in der Kneipe um die Ecke getroffen zu haben. Es menschelt ungemein und selbst wenn mystische Elemente hinzukommen, verliert der Autor nie den Boden unter den Füßen, im Gegenteil, auch da lacht der Schalk aus jeder Zeile - ohne dabei Ehrerbietung und Respekt vor dem Götterglauben der Afrikaner zu verlieren.
Es gibt immer einen Grund zu feiern...
Die Schreibe ist zuweilen deftig und derb - da wird gevögelt, gesoffen, gerülpst, gefurzt und auch gekotzt - nie jedoch vulgär, sondern authentisch und glutvoll. Vor allem aber steckt dieses Buch voller Musik und Rhythmus. Und es spiegelt die Lebenseinstellung der Bewohner der Karibik ebenso wie die der Mexikaner wieder: "Es gibt immer einen Grund zu feiern, mag die Lage auch noch so verzwickt sein." Ein Nachhall dieser augenzwinkernden Klänge wird Ihr Herz auch dann noch erfreuen, wenn Sie den Roman schon längst zur Seite gelegt haben. Und sollten Sie auch Ihren Ohren noch etwas "Zucker" geben wollen, dann gönnen Sie sich einfach die CD Buena Vista Social Club. Die ist, ebenso wie Ich vergass, dass ich dich vergass ..., Genuss pur - auch für unter Siebzigjährige.
(Michaela Pelz)