Kurz nach Beginn der Weltwirtschaftskrise 1929 fotografiert Walter Ballhause das Elend der untersten Gesellschaftsschicht und den aufkommenden Terror durch die Nationalsozialisten auf den Straßen Hannovers. In nur drei Jahren entsteht so ein Werk, das in Umfang, thematischer Komplexität und stilistischer Gestaltung einmalig ist für die Darstellung des von großer Not geprägten Alltags in der niedergehenden Weimarer Republik. Auf diese Weise praktiziert Ballhause sozialdokumentarische Fotografie zu einer Zeit, in der wegweisende Vorbilder für diesenfotografischen Bereich vor allem in Deutschland noch rar oder unbekannt waren.