Der zweite Teil der Wake Trilogie ist noch um einiges besser als der erste und geht wesentlich mehr in die Tiefe als sein Vorgänger, vor allem was Janies Fähigkeiten und ihre Beziehung zu Carl betrifft.
Janie lernt in diesem Band mehr über ihre Fähigkeiten und wie ihr weiteres Leben als
Traumfängerin wohl aussehen wird. Durch die Aufzeichnungen von Martha Stubin, die ebenfalls Traumfängerin…mehrDer zweite Teil der Wake Trilogie ist noch um einiges besser als der erste und geht wesentlich mehr in die Tiefe als sein Vorgänger, vor allem was Janies Fähigkeiten und ihre Beziehung zu Carl betrifft.
Janie lernt in diesem Band mehr über ihre Fähigkeiten und wie ihr weiteres Leben als Traumfängerin wohl aussehen wird. Durch die Aufzeichnungen von Martha Stubin, die ebenfalls Traumfängerin war und ihre Fähigkeiten genau wie Janie für die Polizei eingesetzt hat, erfährt sie, welche Rechten und Pflichten es mit sich bringt, aber auch, welche Nebenwirkungen es haben kann bzw. haben wird und was das für ihre Lebensqualität bedeutet. Vieles davon hatte Janie tief in ihrem Inneren schon erkannt, wollte es aber weder wahr haben noch sich damit auseinander setzen. Auch als Leser hat man schon geahnt, was auf sie zukommen wird. Wie schnell das passieren soll, ist jedoch schockierend und nimmt den Leser genauso mit wie die Protagonistin. Sie hat Angst davor, was die Zukunft mit sich bringt und empfindet ihre Fähigkeiten einmal mehr nicht als Gabe, sondern eher als Fluch.
Doch Janie hat einen starken Charakter und so fällt ihr die Entscheidung, die sie in Zusammenhang damit letztendlich treffen muss, nicht so schwer wie erwartet.
Außerdem muss Janie diese Ängste und Sorgen nicht allein durch stehen, denn immerhin gibt es in ihrem Leben jetzt auch Carl. Beide waren lange Zeit einsam und lebten eher isoliert, daher fällt es ihnen schwer zu erkennen, dass sie in Zukunft nicht mehr allein bleiben müssen. Jeder von ihnen hat sein Päckchen zu tragen: Janie, wegen ihrer Fähigkeiten als Traumfängerin; Carl, wegen den physischen und seelischen Narben seiner Vergangenheit. Für Beide ist es die erste richtige Beziehung in ihrem Leben und sie müssen noch viel lernen. Wichtig ist nicht, dass sie keine Fehler machen, sondern, dass sie über ihre Probleme reden und sie gemeinsam bewältigen – das müssen sie jedoch erst noch begreifen.
Vor allem Carl fällt dies zunächst noch sehr schwer. Er hat große Angst um Janie, macht sich viele Sorgen und muss erst lernen mit solch tiefen Gefühlen umzugehen.
Aber diese Schwäche, falls man es überhaupt so nennen kann, macht ihn nur umso sympathischer. Es ist verständlich, dass beide noch Schwierigkeiten haben absolut offen miteinander umzugehen und Missverständnisse aufzuklären, bevor es zum Streit kommt. Keiner von ihnen hat sich zuvor jemandem gegenüber so geöffnet und nun haben sie natürlich Angst einander zu verlieren. Diese Schwierigkeiten sind aber menschlich und machen ihre Beziehung sehr glaubwürdig und real.
Dream ist außerdem noch um einiges spannender und fesselnder als der erste Band. Nachdem man zunächst mit den Figuren rätselt, welcher Lehrer ein Sexualverbrecher sein könnte, wartet man nach dem ersten Verdacht gespannt darauf, wie es weiter geht. Genau wie Janie laufen auch dem Leser kalte Schauer über den Rücken, wenn besagter Lehrer sich an Janie heranmacht und sich ungebührlich verhält. Man entwickelt im gegenüber schnell ein starkes Gefühl von Abscheu und kann teilweise kaum glauben, wie er sich tatsächlich verhält. Dadurch findet man es einerseits natürlich gut, dass es Leute gibt, die versuchen diese Menschen zu entlarven und die Allgemeinheit vor ihnen zu schützen. Andererseits hat man aber auch große Angst um Janie und dass ihr bei dieser Mission etwas zustoßen könnte.
Die Sätze von Lisa McMann sind anfangs noch genauso kurz wie in Wake, was wieder ziemlich abgehackt wird. Mit der Zeit werden die Sätze jedoch länger und der Schreibstil flüssiger, in der Fortsetzung sogar wesentlich schneller als beim ersten Band, sodass ein Punktabzug deswegen dieses Mal nicht gerechtfertigt ist.
Besonders positiv hervorzuheben sind dagegen z.B. die Briefe bzw. E-Mails die Carl und Janie sich gegenseitig schreiben, als sie ihre Gefühle nicht offen aussprechen können.