• Gebundenes Buch

1 Kundenbewertung

Das Buch des"Cap-Anamur"-Gründers Rupert Neudeck ist ein bewegendes Zeugnis seiner sehr persönlichen Auseinandersetzung mit Palästina. Auf mehreren Reisen durch das Land erfuhr er die verzweifelte Lage der dortigen Bevölkerung aus erster Hand. Gerade vor dem Hintergrund der Politik Israels lag ihm außerdem eine ehrliche Bestandsaufnahme der deutsch-israelischen Beziehungen besonders am Herzen. Ausgangspunkt seines Buches sind die visionären Gedanken des berühmten jüdischen Philosophen und Humanisten Martin Buber zu einer gerechten Lösung im "Heiligen Land".

Produktbeschreibung
Das Buch des"Cap-Anamur"-Gründers Rupert Neudeck ist ein bewegendes Zeugnis seiner sehr persönlichen Auseinandersetzung mit Palästina. Auf mehreren Reisen durch das Land erfuhr er die verzweifelte Lage der dortigen Bevölkerung aus erster Hand. Gerade vor dem Hintergrund der Politik Israels lag ihm außerdem eine ehrliche Bestandsaufnahme der deutsch-israelischen Beziehungen besonders am Herzen. Ausgangspunkt seines Buches sind die visionären Gedanken des berühmten jüdischen Philosophen und Humanisten Martin Buber zu einer gerechten Lösung im "Heiligen Land".
Autorenporträt
Dr. Rupert Neudeck, 1939 in Danzig geboren, war ein deutscher Journalist, Gründer des Komitee Cap Anamur / Deutsche Notärzte e.V. und Vorsitzender des Friedenskorps Grünhelme e.V.
Nach seinem Abitur 1958 studierte er Philosophie, Germanistik, Soziologie und Katholische Theologie. 1961 brach er das Studium ab und trat dem Jesuitenorden bei. Nach dem Austritt nahm er das Studium wieder auf und schloss es 1970 ab. 1972 wurde er mit der Arbeit "Politische Ethik bei Jean-Paul Sartre und Albert Camus" zum Doktor der Philosophie promoviert."1971 begann er als Journalist bei der katholischen Funk-Korrespondenz in Köln, 1976 wechselte er dann in den Freien Journalismus. 1977 wurde er Redakteur beim Deutschlandfunk, Abteilung Politisches Feature.
Weltweit bekannt wurde er 1979 durch die Rettung tausender vietnamesischer Flüchtlinge im Chinesischen Meer mit der Cap Anamur.
Anlässlich der großen Not vietnamesischer Flüchtlinge im Südchinesischen Meer gründete er mit Unterstützung des Schriftstellers Heinrich Böll 1979 das Komitee "Ein Schiff für Vietnam". 1982 wurde daraus die Hilfsorganisation Komitee Cap Anamur / Deutsche Notärzte e. V. Namensgeber war der Frachter Cap Anamur, mit dem die Besatzung um Rupert Neudeck insgesamt 10.375 vietnamesische Flüchtlinge, die sogenannten "boat people", aufnahm und nach Deutschland brachte. Es folgten zahlreiche weitere Hilfseinsätze mit der Cap Anamur.
Bis 1998 gehörte er dem Vorstand des Komitees Cap Anamur an, danach wurde er Sprecher der Hilfsorganisation. Im April 2003 wurde er zum Mitbegründer und Vorsitzenden des internationalen Friedenskorps Grünhelme e.V.
Seit 2002 reiste Neudeck mehrmals nach Israel und in die palästinensischen Autonomiegebiete, um sich, wie er mitteilte, über die israelischen Sperranlagen und die Lage der Palästinenser vor Ort kundig zu machen. Mit der daraus erwachsenen Veröffentlichung "Ich will nicht mehr schweigen. Recht und Gerechtigkeit in Palästina" wollte er nach eigenem Bekunden gegen israelische Menschenrechtsverletzungen, eine neue Apartheid und das "Monstrum Mauer" protestieren und lehnte mit Warnungen vor der "Freundschaftsfalle Israel" auch die bisherige militärische Unterstützung Israels durch die Bundesrepublik ab. Dies stieß in den Kreisen der deutschen Israel-Solidarität auf heftige Kritik.
Rupert Neudeck war offizieller Unterstützer der Demonstration "Freiheit statt Angst" und wurde 2016 gemeinsam mit seiner Frau mit dem "Erich-Fromm-Preis" für das beinahe 40-jährige ehrenamtliche Engagement zugunsten von Flüchtlingen ausgezeichnet. Rupert Neudeck verstarb im Mai 2016.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Dem Rezensenten Bahman Nirumand ist anzumerken, wie vorsichtig er mit Autor Rupert Neudeck umgeht, und wie bemüht er ist, dessen Aussage in Inhalt und Ton nicht zu verfälschen. Neudeck, so der Rezensent unter Berufung auf das Nachwort des Verlegers Abraham Melzer und das Vorwort von Norbert Blüm, schreibe hinein in die tabu-ähnliche Unmöglichkeit, sich in Deutschland Israel gegenüber kritisch zu äußern, ohne ernsthaft seinen Ruf zu riskieren. Dass man in Deutschland ein Gefühl der Verantwortung für das Schicksal der Juden empfinde, so Neudeck, sei nur rechtmäßig, doch stelle sich die Frage, ob Verantwortung nicht gerade so zu verstehen sei, "dass man Unrecht beim Namen nennt, kritisiert und dagegen Widerstand leistet". Und tatsächlich gehe es Neudeck um jenes Unrecht, das er bei seinen zahlreichen Aufenthalten in Israel immer wieder bezeugt habe, und über das er ungeachtet eines öffentlichen Meinungsdiktats nicht mehr schweigen könne, so Nirumand. Die "politische Analyse des Nahostkonflikts" sei Neudecks Sache nicht, erklärt der Rezensent. Vielmehr gehe es ihm darum, sein "ganz persönliches Zeugnis" abzulegen, in Form von Situationschilderungen in Israel und Palästina, für die Neudeck immer wieder Martin Buber als "Kronzeugen" der israelischen Selbstgerechtigkeit aufrufe. Was aber nicht bedeute, dass Neudeck Sympathie für die palästinensischen Selbstmordattentäter hege. Im Gegenteil: Er bezeichne sie als "krankhaft", weise jedoch auf die dringende Notwendigkeit hin, die Ursachen ihres Handelns zu erforschen.

© Perlentaucher Medien GmbH
…mehr