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Victor Klemperers Tagebücher haben sich als unverzichtbare und unvergleichliche Zeitdokumente von außergewöhnlicher Faszination erwiesen. "Beobachten, notieren, studieren" - das war die ständige Forderung, die er an sich selbst stellte. Seine minutiösen Notizen über den Alltag der Judenverfolgung mitten in einer deutschen Großstadt lösten die selbstgesetzte Chronistenpflicht des zwangsemeritierten jüdischen Professors ein, den die Treue seiner nichtjüdischen Ehefrau Eva vor der Deportation bewahrte.
Bedrohliches Gestapoverhör, vierzehn lange Tage dienstverpflichtet zum Schneeräumen, so
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Produktbeschreibung
Victor Klemperers Tagebücher haben sich als unverzichtbare und unvergleichliche Zeitdokumente von außergewöhnlicher Faszination erwiesen. "Beobachten, notieren, studieren" - das war die ständige Forderung, die er an sich selbst stellte. Seine minutiösen Notizen über den Alltag der Judenverfolgung mitten in einer deutschen Großstadt lösten die selbstgesetzte Chronistenpflicht des zwangsemeritierten jüdischen Professors ein, den die Treue seiner nichtjüdischen Ehefrau Eva vor der Deportation bewahrte.

Bedrohliches Gestapoverhör, vierzehn lange Tage dienstverpflichtet zum Schneeräumen, so beginnt für Victor Klemperer das zehnte Jahr des NS-Terrors. Im "Judenhaus", mit dem Judenstern an jeder Wohnung, spielen sich auf engstem Raum erschütternde Schicksale ab: Demütigung, Verhaftung, Selbstmord, Deportation - immer öfter müssen Eva und Victor Klemperer von vertraut gewordenen Menschen Abschied nehmen, immer öfter fällt im Zusammenhang mit Judentransporten der Name "Theresienstadt", und zum ersten Mal hört Klemperer vom KZ Auschwitz. Fast wöchentlich wird er mit einer neuen Bestimmung, einem weiteren Verbot konfrontiert - insgesamt 31 zählt Klemperer innerhalb eines Jahres.

"Die Tagebücher, in denen genaueste Beobachtungsgabe, sprachliche Meisterschaft und menschliche Größe sich aufs glücklichste vereinen, stellen alles in den Schatten, was jemals über die Zeit des Nationalsozialismus geschrieben wurde." Die Zeit

"Klemperers Tagebücher gehören fortan zu den bleibenden Zeugnissen deutscher Geschichte und Kultur." Spiegel Spezial
Autorenporträt
Victor Klemperer wurde 1881 in Landsberg/Warthe als achtes Kind eines Rabbiners geboren. 1890 übersiedelte die Familie nach Berlin, wo der Vater zweiter Prediger einer Reformgemeinde wurde. Er studierte von 1902 bis 1905 Philosophie, Romanistik und Germanistik in München, Genf, Paris, Berlin. Bis er 1912 das Studium in München wieder aufnahm, lebte er in Berlin als Journalist und Schriftsteller.
1940 erfolgte eine Zwangseinweisung in ein Dresdener Judenhaus. Nach seiner Flucht aus Dresden im Februar 1945 kehrte Klemperer im Juni aus Bayern nach Dresden zurück. 1950 wurde Abgeordneter des Kulturbundes in der Volkskammer der DDR und erhielt 1952 Nationalpreis III. Klasse. 1960 verstarb Victor Klemperer in Dresden.
Geschwister-Scholl-Preis 1995.