Die Biographie dieses SED-Politikers ist mehr als eine individuelle Chronik. Es ist ehrliches, tiefes Nachdenken über den Sinn und das Risiko, sich einer Idee zu verschreiben. Sie erzählt von den Freuden und Zweifeln, dieser Idee und gleichzeitig sich selbst treu zu bleiben. In diesem Buch, das Hans Modrow gemeinsam mit dem Journalisten Hans-Dieter Schütt schrieb, ziehen sie noch einmal in beeindruckender Plastizität vorbei: Politiker und Geschehnisse der Ära Ulbricht, Honecker, Krenz; Ereignisse des Herbstes 1989; die letzten Monate der DDR zwischen heftigem Aufbruch und unausweichlicher Agonie. Der Staatsmann erzählt von Begegnungen mit Gorbatschow und Kohl, der SED-Insider spricht offen über Wahlfälschung und MfS, der demokratische Sozialist denkt kritisch und polemisch über den Prozeß der Wiedervereinigung nach - so entstand ein Buch, in dem sich auf ungewöhnliche Weise persönliches Schicksal und politische Zeitläufe verbinden.