Julia ist Ehefrau, Hausfrau und Mutter. Dank der Autorin dürfen wir Julia den gesamten Heiligabend über beobachten. Schon früh um 6 Uhr schleicht sie in ihren Lieblingsraum um ganz für sich allein einen Kaffee zu kochen um ihn in aller Ruhe genießen zu können.
So ganz anfreunden konnte ich mich
nicht mit der Figur der Julia. Auf der einen Seite bezeichnet sie die Küche als "das Herz und die…mehrJulia ist Ehefrau, Hausfrau und Mutter. Dank der Autorin dürfen wir Julia den gesamten Heiligabend über beobachten. Schon früh um 6 Uhr schleicht sie in ihren Lieblingsraum um ganz für sich allein einen Kaffee zu kochen um ihn in aller Ruhe genießen zu können.
So ganz anfreunden konnte ich mich nicht mit der Figur der Julia. Auf der einen Seite bezeichnet sie die Küche als "das Herz und die Kommandozentrale des Hauses", sie beklagt sich über die viele Arbeit die nur so selten vom Mann und den Kindern be - und geachtet wird.
Auf der anderen Seite besteht sie aber auch auf Arbeiten, die nur sie erledigen kann. "Die Auswahl des Baumes war immer ihre Sache, da war sie eigen." Natürlich führt sie noch das eine Beispiel an, als vor Jahren ihr Mann den Baum besorgen musste, weil der Sohn krank war und sie ihn nicht allein lassen wollte. Natürlich kam der Mann nicht mit einem Baum sondern mit einer Krücke nach Hause, die zu allem Unglück noch zwei Spitzen hatte.
Antje Balters beschreibt die sich immer wiederholende Geschichte von einer Hausfrau, die irgendwann einmal darüber nachzudenken beginnt ob das alles richtig ist was in ihrem Haus läuft. Und weil auch viele Leser vielleicht selbst Teil so einer Geschichte in der Realität sind, bringt diese Geschichte nicht wirklich neues.
Bei ihren gedanklichen Ausflügen die Julia am Heiligabend startet, lernt der Leser sie ein wenig besser kennen. Sie hat Angst um ihre Familie, Angst davor das die größer werdenden Kinder nicht mehr so viel wert auf weihnachtliche Traditionen legen und außerdem vermutet Julia, dass ihr Mann eine Affäre hat.
Ihre wöchentliche Chorprobe, die sie als "Freigang" empfindet reicht längst nicht mehr aus sie aus ihrem Alltagstrott herauszuholen. Wie gut, dass dann doch noch etwas Unvorhergesehenes geschieht . . .
Christian Döring, www.buecherveranedern.npage.eu