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Lucy Christopher
Broschiertes Buch
Ich wünschte, ich könnte dich hassen
Ausgezeichnet mit dem Branford Boase Award 2010
Übersetzung: Schäfer, Beate
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Du hast mich zuerst gesehen. Auf dem Flughafen, an jenem Tag im August. Dein intensiver Blick, noch nie hat mich jemand so angeschaut. Ich hab dir vertraut. Dann hast du mich entführt. Raus aus meinem Leben, weg von allem, was ich kannte. Hinein ins Nirgendwo, in Sand und Hitze und Dreck und Gefahr. Du hast geglaubt, dass ich mich in dich verliebe. Und dort im Nirgendwo, in Sand und Hitze und Dreck und Gefahr, hab ich mich in dich verliebt. Doch ich wünschte, ich könnte dich hassen.
Die Geschichte einer Entführung - sensibel, verstörend, dramatisch.
Die Geschichte einer Entführung - sensibel, verstörend, dramatisch.
Lucy Christopher wurde 1981 in Wales geboren und wuchs in Australien auf. Bis zum Hauptstudium lebte sie in Melbourne. Nachdem sie sich als Schauspielerin, Kellnerin und Wanderführerin versucht hatte, zog sie nach England und machte ihren Magister in Kreativem Schreiben. Heute unterrichtet sie an der Bath Spa University. Ihr Debüt "Ich wünschte, ich könnte dich hassen" wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Weitere Informationen unter: www.lucychristopher.com
Produktdetails
- Verlag: Chicken House bei Carlsen
- Seitenzahl: 368
- Altersempfehlung: ab 14 Jahren
- Erscheinungstermin: 18. Januar 2011
- Deutsch
- Abmessung: 198mm x 133mm x 34mm
- Gewicht: 462g
- ISBN-13: 9783551520081
- ISBN-10: 3551520089
- Artikelnr.: 29910716
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Lucy Christopher erzählt in ihrem Buch "Ich wünschte, ich könnte dich hassen" von der Entführung der 16-jährigen Londonerin Gemma durch den sehr viel älteren Ty, der das Mädchen vor den Verführungen und Missständen der Großstadt bewahren will, erzählt Rezensentin Heidi Strobel. Ty versteckt Gemma in einem Holzhaus in der australischen Wüste, und dort lernt Gemma, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt ist, ihren Entführer so gut kennen, dass sie anfängt, ihm eine gewisse Zuneigung entgegenzubringen. Die Rezensentin findet das manchmal arg "plakativ" erzählt, doch lobt sie auch die einfühlsame Beschreibung der verwirrten Gefühle Gemmas.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Kein Motiv (bleibt) Selbstzweck; alles geht auf in einem Leseabenteuer, das nachdenklich macht.", Kölnische Rundschau
In "Ich wünschte, ich könnte dich hassen" schreibt Gemma rückblickend die Geschichte ihrer Entführung auf. Wie sie von Ty, dem jungen Mann mit den schönen, durchdringend blauen Augen betäubt und vom Flughafen entführt wird und wie er sie in die Wüste …
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In "Ich wünschte, ich könnte dich hassen" schreibt Gemma rückblickend die Geschichte ihrer Entführung auf. Wie sie von Ty, dem jungen Mann mit den schönen, durchdringend blauen Augen betäubt und vom Flughafen entführt wird und wie er sie in die Wüste Australiens verschleppt. Schon der erste Fluchtversuch zeigt ihr, wie sinnlos der Gedanke an ein Entkommen ist: rings um das kleine Holzhäuschen, in dem Ty sich mit ihr versteckt, gibt es kilometerweit nur Staub, Geröll und vertrocknete Pflanzen, eine unendlich erscheinende Wüstenebene. Ihre anfänglichen Sorgen, er wolle ihr etwas antun, verschwinden nie so ganz, selbst als Ty ihr immer wieder versichert, dass er ihr nichts tun wird. Denn wieso hält er sie dann in der Wüste fest? In der Einsamkeit des Outbacks bleibt Gemma nichts anderes übrig, als sich mit ihrem Entführer zu arrangieren und sie muss feststellen, dass sich nach und nach noch andere Gefühle außer Angst und Hass für Ty in ihr Bewusstsein schleichen. Dabei müsste sie ihn doch eigentlich hassen...
Stockholm-Syndrom nennt man es, wenn ein Opfer mit der Zeit positive Gefühle für seinen Entführer entwickelt. Um so einen Fall scheint es sich auf den ersten Blick bei Gemma zu handeln. Denn natürlich weiß sie, dass das, was Ty mit ihr gemacht hat, falsch war, trotzdem kann sie ihn nicht hassen, denn nach und nach lernt sie den Menschen hinter der Fassade des Entführers und seine traurige Geschichte kennen:
"Bis zu dem Moment warst du für mich einfach nur der Entführer. Du hattest keinen Grund für das, was du machtest. Du warst dumm, böse und geisteskrank, fertig. Doch als du zu reden begannst, fingst du an, dich zu verändern."
Ty hat sich bewusst für das abgeschiedene Leben in der australischen Wüste entschieden, nachdem ihn erst seine Mutter und dann auch sein Vater im Stich gelassen haben. Seit frühester Kindheit versorgt er sich selbst und die Wüste ist sein Zuhause. Dieses neue Heim will er auch Gemma näherbringen und mit der Zeit lässt er sie immer mehr an ihrem alten Leben zweifeln. War sie wirklich so glücklich in London, wie sie es Ty weismachen will?
Für ein Jugendbuch ist die Geschichte wirklich "harter Stoff" und aufgrund der Thematik würde ich dieses Buch erst ab einem Alter von 14 Jahren empfehlen, denn besonders am Anfang drehen sich Gemmas Gedanken immer wieder um ihre Ängste, von Ty vergewaltigt, gefoltert oder ermordet zu werden, auch wenn er ihr ständig versichert, ihr nichts antun zu wollen. Trotz der erwachsenen Thematik ist das Buch jugendgerecht verpackt, sexuelle Übergriffe oder Gewaltakte finden hier nicht statt. Trotzdem geht einem das Buch an die Nieren, denn die Geschichte ist sehr eindringlich und verstörend geschrieben, Gemmas Reaktionen und Gefühle erschienen mir absolut verständlich und nachvollziehbar. Wieviel von ihren Gefühlen letztlich der Extremsituation geschuldet sind und was echt ist, bleibt offen. Und gerade das gibt der Beziehung der beiden eine noch melancholischere Note.
Genau wie Gemma war auch ich beim Lesen hinsichtlich meiner Gefühle für Ty hin- und hergerissen. Einerseits ist es absolut falsch, dass er sie gegen ihren Willen festhält, andererseits entwickelt man als Leser Sympathie für diesen jungen Mann, der für sich und Gemma einfach den falschen Weg gewählt hat. Unter anderen Umständen wären sie vielleicht ein glückliches Liebespaar geworden, doch Ty entschied sich stattdessen für die Entführung. Über seine Motive möchte ich an dieser Stelle gar nicht zu viel verraten, denn natürlich ist das das große Geheimnis, dem Gemma nach und nach auf die Schliche kommt.
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben und wirkt gerade deshalb absolut authentisch und hautnah, als wäre ich live dabei, wie Gemma der rote Staub der Wüste auf den Lippen kratzt und der heiße Wind über ihre Haut weht.
Die Autorin schreckt nicht davor zurück, ein für Jugendb
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Die 16-jährige Gemma wird einfach so mir nichts dir nichts vom Fleck weg entführt, ohne dass es jemandem auffällt. Anders kann man es gar nicht sagen, denn es passiert am Flughafen, der zu diesem Zeitpunkt mehr als belebt ist. Natürlich lässt sie sich nicht freiwillig …
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Die 16-jährige Gemma wird einfach so mir nichts dir nichts vom Fleck weg entführt, ohne dass es jemandem auffällt. Anders kann man es gar nicht sagen, denn es passiert am Flughafen, der zu diesem Zeitpunkt mehr als belebt ist. Natürlich lässt sie sich nicht freiwillig entführen, der Täter setzt sie unter Drogen, damit sie gefügig wird, aber es ist wirklich schwer vorstellbar, dass niemand etwas mitbekommt. Als Gemma wieder halbwegs klar denken kann, findet sie sich mitten im Nirgendwo wieder, wo es nichts gibt, außer sie und ihren Entführer. Sie hat nur einen Wunsch, endlich wieder nach Hause zu kommen, doch wird ihr dieser erfüllt werden?
Schon nach den ersten Zeilen ist man mitten im Geschehen, denn Gemma erzählt dem Leser ihre Geschichte und redet ihn persönlich an, so dass quasi der Leser der Täter ist, der nun ihre Sicht der Entführung erfährt. Durch dieses Persönliche ist man emotional schon recht stark an die Geschichte gebunden und schnell hat man das Gefühl das alles wirklich zu durchleben, auch wenn man merkt, dass das Schlimmste eigentlich schon vorbei ist, denn Gemma schreibt in der Vergangenheit. So richtig lösen kann man sich allerdings nicht davon, dass alles in diesem Moment geschieht. Sie schreibt sehr eindringlich, so dass man ihre Gefühle nicht nur erahnen kann, sondern sie im wahrsten Sinne des Wortes spürt.
Bei allen Erlebnissen bleibt Gemma sehr sachlich und erzählt es so wie es war, zumindest nimmt der Leser dies an, da es einem nicht so vorkommt, als würde sie sich oder sonstwem etwas vormachen wollen. Daher geschieht es auch, dass sie ihren Entführer nicht ausschließlich anklagt, sondern eher auch seine Sicht ein wenig erklärt und interpretiert und somit zu verstehen geben möchte was ihn zu der Tat getrieben hat, auch wenn diese an sich natürlich nicht richtig war, so soll der Leser doch das richtige Bild erhalten und nicht nur das Schlechte sehen. So gelingt es ihr, dass man als Leser beide Seiten erfährt und auch beide in gewissem Maße verstehen kann. Natürlich kann man es nicht vollends nachvollziehen, da man der Situation nun einmal nicht persönlich beigewohnt hat, aber man kann zumindest ein wenig verstehen weshalb bestimmte Verhaltensmuster aufgetreten sind.
Das Thema an sich ist sehr ernst und wird auch mit dem nötigen Respekt behandelt. Gleichzeitig wird sehr tiefgründig geschildert, welche Beziehungen zwischen Täter und Opfer entstehen und auch warum. Man hat das Gefühl, dass die Autorin sensibel mit diesem Thema umgeht, da man schnell voreilige Schlüsse aus Formulierungen ziehen kann, hier ist dies jedoch nicht der Fall, denn man hat nicht das Gefühl, dass sie die Täter als unschuldig darstellen möchte oder die Opfer als schuldig. Eher geht sie neutral an das Ganze heran und versucht beide Seiten so gut wie irgend möglich zu beleuchten, sowohl Positives als auch Negatives herauszustellen, sich dabei aber nie auf eine bestimmte Seite zu schlagen und diese zu unterstützen.
Ein sehr bewegendes Buch, das absolut lesenswert ist und ohne Weiteres zu empfehlen ist, man sollte jedoch ein gewisses Alter haben, um den gesamten Umfang des Themas begreifen zu können. Ein pauschales Alter ist hier nicht zu nennen, da es mehr darauf ankommt, inwiefern man schon das richtige Verständis für etwas solch komplexes hat.
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